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Wirtschaft: Chipfabrik von AMD nimmt Gestalt an

Richtfest in Dresden / Späth spricht von High-Tech-Zentrum DRESDEN (rah).Der Aufbau der neuen Chip-Fabrik des amerikanischen Halbleiterherstellers Advanced Micro Devices (AMD) in Dresden ist einen Schritt weiter.

Richtfest in Dresden / Späth spricht von High-Tech-Zentrum

DRESDEN (rah).Der Aufbau der neuen Chip-Fabrik des amerikanischen Halbleiterherstellers Advanced Micro Devices (AMD) in Dresden ist einen Schritt weiter.Am Dienstag konnte die AMD Saxony Manufactoring GmbH, die deutsche Tochter des Unternehmens - firmenintern als Fab 30 bezeichnet - Richtfest feiern.Grundsteinlegung für die neue Fabrik war im Mai diesen Jahres, der erste Spatenstich erfolgte im Oktober 1996.Noch in diesen Wochen soll mit dem Innenausbau begonnen werden.Nach Worten von Lothar Späth, dem Vorstandsvorsitzenden von Jenoptik, ist die Übergabe des Gebäudes für Frühjahr 1998 vorgesehen.Danach soll mit der Ausrüstung der Fabrik begonnen werden.Es ist geplant, daß das erste Werksmodul 1999 und das zweite Werksmodul 2001 mit der Serienfertigung beginnt.Generalauftragnehmer für die gesamte Bauausführung ist das zu Jenoptik gehördende Stuttgarter Unternehmen Meissner + Wurst GmbH und Co.Der Rohbau und der Innenausbau des Werkes haben ein Auftragsvolumen von insgesamt rund 450 Mill.DM.Die Gesamtinvestition von AMD am Dresdner Standort wird mit 2,9 Mrd.DM beziffert, die über einen Zeitraum von zehn Jahren umgesetzt werden. Späth, ehemals Ministerpräsident in Baden-Württemberg, bezeichnete die Investition des amerikanischen Halbleiterherstellers als "eine Erfolgsstory, die Dresden zu einem Zentrum der deutschen Hochtechnologie macht." Solch große Investitionen in die Hochtechnologie würden gebraucht, um in der ostdeutschen Wirtschaft Stabilität entwickeln zu können.Die umfangreiche Hilfestellung des Staates bezeichnete Späth als notwendig; dagegen werde zuviel Geld in die Stabilisierung sterbender Industrien gegeben.Bund und Land steuern rund 800 Mill.DM zum Vorhaben bei und sichern den Bankkredit in Höhe von 1,65 Mrd.DM zu 65 Prozent durch eine Bürgschaft ab.AMD selbst trägt 550 Mill.DM bei. Mit der Investition von AMD werde der Beweis angetreten, daß in Deutschland mit Hilfe ausländischer Partner das Innovationstempo zu beschleunigt werden könne, meinte Späth.Es müsse im Osten Deutschlands noch mehr in die Forschung investiert werden, weil dort die Forschung in den letzten Jahren zu sehr abgebaut worden sei. In der neuen Chip-Fabrik sollen im Endausbau etwa 1400 Arbeitsplätze entstehen.Derzeit werden in Dresdner Tageszeitungen regelmäßig Stellenanzeigen geschaltet.Bislang sollen rund 12 000 Stellenbewerbungen eingegangen sein, 80 Prozent der Bewerbungen kommen aus Sachsen.Derzeit sind 190 Mitarbeiter eingestellt, 120 davon sind zur Schulung in Texas und Kalifornien.Das Unternehmen, das seinen Jahresumsatz 1996 weltweit mit etwa 2 Mrd.Dollar beziffert, hat in diesem Jahr den sogenannten K6-Prozessor erfolgreich auf dem Markt plazieren können.Das hatte AMD wieder in die Gewinnzone und zu einer Preissenkung bei Mikroprozessoren geführt.Noch im Schlußquartal 1996 hatte AMD Verluste in Höhe von 21,2 Mill.Dollar eingefahren.Doch der Umsatz stieg im ersten Quartal 1,4 Prozent, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum auf 552 Mill.Dollar und lag damit um elf Prozent über dem vierten Quartal 1996. In diesem Jahr wird ein Umsatzziel von 2,5 Mrd.Dollar angepeilt, ein Plus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr.Der K6, das Hauptprodukt des Unternehmens soll 1997 in einer Stückzahl von 3,4 Mill.ausgeliefert werden, 1998 ist eine Steigerung auf 15 Mill.vorgesehen.In der Dresdner Chip-Fabrik soll 1999 mit der Produktion des K6 begonnen werden, danach ist dort vor allem die Fertigung des Nachfolgetyps K7 geplant. AMD gehört zu einer Reihe von Hochtechnologieunternehmen, deren Ansiedlung in Sachsen gelungen ist.Neben der Dresdner Chip-Fabrik von Siemens gehören dazu die Freiberger Compound Materials (FCM), die Gallium-Arsenid-Einkristalle herstellen, die Wacker Siltronic, die einkristalline Silizium-Wafer für mikroelektronische Schaltkreise produziert, sowie die Bayer Solar GmbH, die sich mit der Produktion von kristallinen Silizium-Scheiben für die Umwandlung von Sonnenlicht in Strom beschäftigt.

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