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Wirtschaft: Chiphersteller eröffnet neues Werk in Singapur - kräftiger Wachstumsschub erwartet

Der Wacker-Konzern, weltweit zweitgrößter Hersteller von Reinstsiliciumscheiben für die Chipindustrie, hat sich von der Halbleiterkrise erholt und steht vor einem Wachstumsschub. Mit seinem Werk in Singapur, das am Freitag eröffnet wurde, will Wacker von den wiedererstarkten Märkten in Asien profitieren.

Der Wacker-Konzern, weltweit zweitgrößter Hersteller von Reinstsiliciumscheiben für die Chipindustrie, hat sich von der Halbleiterkrise erholt und steht vor einem Wachstumsschub. Mit seinem Werk in Singapur, das am Freitag eröffnet wurde, will Wacker von den wiedererstarkten Märkten in Asien profitieren. "Wir starten exakt zum richtigen Zeitpunkt", sagte Karl G. Engels, Sprecher der Geschäftsführung der Wacker-Chemie GmbH, München, bei der Werkseinweihung.

Für das laufende Jahr zeichne sich eine Belebung der Halbleiter-Nachfrage mit zweistelligen Zuwachsraten ab. Parallel zum Ausbau in Asien werde das Wacker-Werk im sächsischen Freiberg erweitert.

Der Konzern habe schon 1999 deutlich besser abgeschnitten als zunächst angenommen, sagte Engels. Die Belebung in Asien und Europa und der wieder anziehende Halbleitermarkt hätten dem Unternehmen im Schlussquartal 1999 den höchsten Vierteljahresumsatz in der Firmengeschichte gebracht. Der Umsatz sei ersten Berechnungen zufolge 1999 insgesamt um 4,7 Prozent auf über 4,8 Milliarden Mark gestiegen.

Nach einem Gewinneinbruch 1998 ist Engels zufolge auch das Konzernergebnis vor Steuern und Zinsen 1999 wieder um etwa 20 Prozent auf mehr als 440 Millionen Mark gestiegen. Starke Umsatzsteigerungen wiesen die großen Bereiche Silicone und Polymere auf. Im Halbleiter-Bereich gelang mit plus vier Prozent auf 1,5 Milliarden Mark die Trendumkehr nach einem Rückgang im Vorjahr um zwölf Prozent. "Für das laufende Jahr erwarten wir eine Steigerung von 20 Prozent auf rund 1,8 Milliarden Mark", sagte Engels.

Mit 600 Millionen Mark sei das Werk das größte Investitionsprojekt des Unternehmens, betonte Robert Römer, Vorstandsmitglied der zum Konzern gehörenden Wacker Siltronic AG, Burghausen. Die Werkskapazität werde bis zum Endausbau 2001 auf monatlich 300 000 Siliziumscheiben (Wafer) steigen. Wacker verfüge bereits über Werke dieser Art in Burghausen und Portland/USA.

Wacker vergrößere zudem für 200 Millionen Mark seine Kapazitäten in Freiberg und erhöhe die Beschäftigtenzahl dort von 400 auf 600. Die dort gefertigten Reinstsilicium-Einkristallstäbe würden in Singapur verarbeitet. Römer rechnet bei zunehmender Nachfrage noch in diesem Jahr mit Engpässen bei den gängigen 200 Millimeter Siliziumscheiben, die in Singapur gefertigt werden. In Burghausen hat der Konzern mit 16 000 Beschäftigten schon ein Pilotprojekt für die nächste Wafergeneration mit 300 Millimeter Durchmesser gestartet.

"Mit dem neuen Werk in Singapur startet Wacker seine Asienoffensive", sagte Engels. Diesem Ziel dienten die neuen Wacker-Gemeinschaftsunternehmen in Japan und Indien sowie das vor der Eröffnung stehende Technikzentrum in China. Bis 2003 sollen der Umsatzanteil des Asiengeschäfts von zwölf auf 20 Prozent und die Erlöse auf 6,5 Milliarden Mark steigen.

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