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Chrysler: Fiat darf US-Hersteller kaufen

Durchbruch für den ums Überleben kämpfenden US-Autobauer Chrysler: Das Insolvenzgericht in New York gab in der Nacht zum Montag grünes Licht für den rettenden Verkauf an den italienischen Fiat-Konzern.

New York - Für den drittgrößten amerikanischen Hersteller Chrysler wird jetzt ein rascher Abschluss des vor einem Monat begonnenen Insolvenzverfahrens erwartet. Chrysler schlage ein neues Kapitel auf, sagte der scheidende Unternehmenschef Robert Nardelli.

Mit seiner Entscheidung zugunsten Fiats hat der zuständige US-Richter Arthur Gonzalez die Einwände einiger Chrysler-Gläubiger und Chrysler-Händler zurückgewiesen und den Weg für die Italiener frei gemacht. Fiat kann damit zunächst 20 Prozent der Aktien übernehmen und erhält gleichzeitig die operative Führung des kriselnden US-Autobauers. 68 Prozent der Aktien werden die Pensionsfonds der Gewerkschaften halten und zusammen zwölf Prozent die kanadische und die US-Regierung. Später kann Fiat seinen Anteil auf 35 Prozent ausbauen, wenn es die gesteckten Ziele erreicht. Die Mehrheit dürfen die Italiener erst dann übernehmen, wenn alle Schulden gegenüber den beiden Staaten abbezahlt sind. Die bisherigen Gläubiger müssen sich im Zuge des Verkaufs mit rund zwei Milliarden Dollar (1,4 Milliarden Euro) zufriedengeben. Bei ihnen stand Chrysler zuletzt mit knapp sieben Milliarden Dollar in der Kreide.

Fiat bringt für die Anteile kein Cash, sondern die eigene Kleinwagentechnologie bei Chrysler mit ein. Über die Chrysler-Händler will Fiat seine eigenen Autos vertreiben und außerdem gemeinsam mit den Amerikanern neue, benzinsparende Modelle entwickeln.

Nach dem Ende des Insolvenzverfahrens soll Chrysler-Chef Nardelli das Steuer des Autobauers abgeben. Fiat-Chef Sergio Marchionne will es dann selbst übernehmen. Der erwartete schnelle Neustart ist ein Erfolg für US-Präsident Barack Obama, der ein Verlassen der Insolvenz nach 30 bis 60 Tagen als Ziel ausgegeben hatte. dpa/HB

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