zum Hauptinhalt

Chrysler-Krise: 100.000 Dollar Abfindung für Arbeiter

Die schwer angeschlagene Chrysler Group hat ihren US-Arbeitern Vorruhestands- und Abfindungsangebote von bis zu umgerechnet 76.000 Euro gemacht, um den geplanten Stellenabbau voranzutreiben.

Auburn Hills - Das Unternehmen will so 9000 seiner knapp 50.000 US-Arbeiter zur Auflösung ihrer Verträge bewegen, gab die US-Sparte von Daimler-Chrysler bekannt. Die Gesellschaft hatte bereits ihren Arbeitern in Kanada Auflösungsverträge angeboten. Dort sollen 2000 Stellen abgebaut werden. In den USA hatten Chrysler-Angestellte bereits ihrerseits Abfindungs- und Vorruhestandsofferten erhalten, um 2000 Arbeitsplätze zu räumen. Chrysler will in den USA und Kanada insgesamt 13.000 Stellen abbauen und die Zahl der Mitarbeiter damit auf rund 70.000 reduzieren.

Chrysler will US-Arbeitern mit mindestens 30 Jahren Betriebszugehörigkeit beziehungsweise Arbeitern, die bestimmte Alters- und Betriebszugehörigkeitsbedingungen erfüllen, 70.000 Dollar offerieren. Sie behalten ihre vollen Pensions- und Krankenversicherungsansprüche. Arbeiter mit mindestens einem Jahr Betriebszugehörigkeit sollen 100.000 Dollar und sechsmonatige Krankenversicherungsleistungen erhalten, falls sie gehen.

Gettelfinger: Daimler-Chrysler ist gefordert

Chrysler will in den USA eine Autofabrik schließen und in mehreren nordamerikanischen Fabriken die Fertigung stark einschränken. Die Produktionskapazität soll um insgesamt 400.000 Autos pro Jahr verringert werden. Chrysler hat sich zum Ziel gesetzt, 2008 wieder in die Gewinnzone zurückzukehren. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr einen operativen Verlust von 1,5 Milliarden Dollar verbucht. Es war auf riesigen Halden von Geländewagen und Pickups sitzen geblieben, die nur mit hohen Rabatten verkauft werden konnten. Daimler-Chrysler ist momentan auf der Suche nach strategischen Optionen für Chrysler, wobei auch ein Verkauf oder eine Verselbstständigung denkbar ist.

Ron Gettelfinger, der Präsident der amerikanischen Automobilarbeitergewerkschaft UAW sagte: "Es liegt jetzt an Daimler-Chrysler, die Gesellschaft voranzubringen." Das Unternehmen müsse Qualitätsfahrzeuge liefern, die die Kunden kaufen wollten. Die Chrysler-Vorruhestands- und Abfindungsprogramme waren nach Gewerkschaftsangaben gemeinsam von Chrysler mit der UAW entwickelt worden. (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false