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Wirtschaft: Chrysler trotzt dem Abwärtstrend

New York (hus/HB). Die US-Autoindustrie hat im Mai sechs Prozent weniger Autos abgesetzt als im Vorjahresmonat und damit weit weniger verkauft als Analysten erwartet hatten.

New York (hus/HB). Die US-Autoindustrie hat im Mai sechs Prozent weniger Autos abgesetzt als im Vorjahresmonat und damit weit weniger verkauft als Analysten erwartet hatten. Der Absatz brach trotz kontinuierlicher Verkaufsrabatte und günstiger Finanzierungsangebote ein. Experten glauben bisher jedoch nicht, dass der Rückgang von Dauer ist. Sie weisen darauf hin, dass in den vorhergehenden vier Monaten außerordentlich gute Ergebnisse erzielt wurden. Allerdings dürfte sich der Preiskrieg unter den Herstellern jetzt noch weiter verstärken.“Ich glaube nicht, dass das schon auf einen echten Abwärtstrend hindeutet“, sagte Wertpapier-Analyst Darren Kimball von der Investmentbank Lehman Brothers. „Es ist ein brutaler Markt, aber neue Rabatte dürften die Verkaufszahlen oben halten.“ Dagegen meinte Branchen-Analyst George Pipas, die Zahlen zeigten, dass die Branche nicht ganz so robust ist wie ursprünglich gedacht.

Auf das Gesamtjahr hochgerechnet würden die Mai-Zahlen einen Absatz von 15,7 Millionen Wagen bedeuten, die niedrigste Zahl seit 1998. Die Industrie rechnet bis jetzt noch mit einem Jahresabsatz von 16,5 Millionen Kraftfahrzeugen. Bei Ford war der Verkauf um 11,5 Prozent zurückgegangen. Trotzdem will das Unternehmen im dritten Quartal seine Produktion um 16 Prozent steigern. Man wolle den Fehler des vergangenen Jahres nicht wiederholen. Nach aggressiven Rabattprogrammen sei der Konzern im Herbst nicht auf die lebhafte Nachfrage vorbereitet gewesen. Auch der weltgrößte Autohersteller General Motors bleibt zuversichtlich. Trotz eines Absatzeinbruchs von zwölf Prozent im vergangenen Monat erwartet der Konzern für das Gesamtjahr eine Gewinnverbesserung von fünf auf sechs Dollar je Aktie. Das werde vor allem mit weiteren Kosteneinsparungen erreicht. Autoanalyst John Casesa von der Investmentbank Merrill Lynch vermutet, dass die Autoverkäufe im Mai auch deshalb so schwach waren, weil ein Teil im April vorweggenommen worden war.

Positiv überraschte Daimler-Chrysler mit einem Absatzplus von vier Prozent. Der Konzern führte das vor allem auf die aggressiven Sonderangebote bei den Minivans zurück. Sie hätten generell für mehr Interesse gesorgt und sich auch auf die Nachfrage nach Pickups und Liberty Jeeps niedergeschlagen.

Unbehelligt vom allgemeinen Trend steigerte BMW seinen Absatz um knapp 17 Prozent. Bei VW ging der Absatz um 5,5 Prozent zurück. Mercedes-Benz verkaufte im Mai 6,2 Prozent weniger Autos, hatte allerdings in den ersten vier Monaten 4,7 Prozent mehr Autos verkauft. Porsche setzte im Mai sieben Prozent weniger ab.

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