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Wirtschaft: Cisco: Gewinn bricht unerwartet tief ein

Nach einem unglaublichen Boom steht die Branche der technischen Ausrüster des Internets derzeit mit dem Rücken an der Wand. Mit einem scharfen Schnitt versucht Cisco-Chef John Chambers die Problemzahlen von Cisco Systems in ein Quartal zu packen, um so später den Bilanz-Rücken für einen erhofften Aufschwung frei zu haben.

Nach einem unglaublichen Boom steht die Branche der technischen Ausrüster des Internets derzeit mit dem Rücken an der Wand. Mit einem scharfen Schnitt versucht Cisco-Chef John Chambers die Problemzahlen von Cisco Systems in ein Quartal zu packen, um so später den Bilanz-Rücken für einen erhofften Aufschwung frei zu haben. Cisco hat als einer der größten Infrastrukturanbieter für die New Economy nicht nur eine herausragende Bedeutung für die US-Wirtschaft, sondern steht als Börsenstar auch unter besonderer Beobachtung der Investoren.

Durch einmalige Sonderabschreibungen von mehr als drei Milliarden Dollar für große Lagerbestände musste der Branchenführer erstmals in seiner elfjährigen Geschichte einen Quartalsverlust verbuchen. Hinzu kommen die aktuellen Konjunkturprobleme und die schwache Investitionsbereitschaft für Kommunikationstechnik in den USA , so dass unter dem Strich nach dem 3. Quartal (28.4.) ein Verlust von 2,69 Milliarden Dollar steht. In der entsprechenden Vorjahreszeit fuhr das Unternehmen noch einen Gewinn von 641 Millionen Dollar ein. 8500 Mitarbeiter wurden entlassen.

Ohne Berücksichtigung der Sonderfaktoren beträgt der so genannte Pro-Forma-Gewinn 230 Millionen Dollar oder 3 Cents je Aktie gegenüber einer Milliarde Dollar oder 13 Cents je Aktie im Vorjahresquartal. Die Analysten der Wall Street hatten ihre Gewinnerwartungen für Cisco im April bereits auf zwei Cents zurückgeschraubt, nachdem das Unternehmen die Märkte mit einem schwachen Ausblick geschockt hatte. Cisco hatte bereits am 16. April unter Hinweis auf die Konjunkturabkühlung in den USA und die schrumpfenden Aufträge der Telekommunikationsindustrie angekündigt, dass im dritten Quartal das Ergebnis vor Einmalbelastungen sehr niedrig sein werde. Das Unternehmen hatte auch einen Rückgang des Umsatzes um 30 Prozent im Vergleich zum Vorquartal vorausgesagt. Cisco hatte außerdem den Abbau von 8500 Stellen seines 44 000 starken Mitarbeiterstabes angekündigt.

Cisco verbuchte im dritten Quartal Umstrukturierungs- und andere Sonderbelastungen von 1,17 Milliarden Dollar und Sonderbelastungen für zu hohe Lagerbestände in Höhe von 2,2 Milliarden Dollar. In diesem Zusammenhang verwies Chambers auf den rasanten Umschwung von rasch steigenden auf rückläufige Auftragseingänge. Der Quartalsumsatz fiel auf 4,73 Milliarden Dollar gegenüber 4,93 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Im zweiten Quartal hatte Cisco noch 6,7 Milliarden Dollar umgesetzt.

Der Kurs der Cisco-Aktie fiel am Dienstag im nachbörslichen Handel auf 19,74 Dollar von 20,37 Dollar beim Schluss der US-Technologiebörse Nasdaq. Im Tagesverlauf war der Kurs allerdings um mehr als sechs Prozent gestiegen.

ruk

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