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Wirtschaft: Cisco verhilft Börsen zu einer kurzen Rallye

Zur Wochenmitte war die Welt für die Börsianer kurzfristig wieder in Ordnung. Gab es am Montag noch herbe Verluste, dominierten zurückhaltende bis düstere Prognosen, hellte sich alles am späten Dienstagabend wieder auf - bis die Börsianer am Donnerstag wieder in eine abwartende Haltung verfielen.

Zur Wochenmitte war die Welt für die Börsianer kurzfristig wieder in Ordnung. Gab es am Montag noch herbe Verluste, dominierten zurückhaltende bis düstere Prognosen, hellte sich alles am späten Dienstagabend wieder auf - bis die Börsianer am Donnerstag wieder in eine abwartende Haltung verfielen.

Grund für die zwischenzeitliche Rallye waren die Geschäftszahlen von Cisco Systems. Mit allem hatten die Anleger bei dem US-Netzwerkausrüster gerechnet, nur nicht mit blendenden Quartalszahlen. Doch schaffte die ehemalige Ikone der "New Economy" im dritten Quartal wieder den Sprung in die schwarzen Zahlen und verbuchte einen Gewinn von 729 Millionen Dollar.

Nur ein Strohfeuer

Die Weltbörsen dankten das mit deutlichen Aufschlägen bei den meisten Technologiewerten in der Hoffnung, die Cisco-Zahlen würden für den Sektor eine Trendwende andeuten. Die Papiere des Softwareherstellers Microsoft gewannen in New York rund sieben Prozent, die des Chipherstellers Intel gar fast zehn Prozent. Cisco selber gewann gut ein Fünftel. Auch in Europa legten in der Folge Hightech-Aktien wie zum Beispiel Telekom-Papiere zu. Am Donnerstag folgte auf die Euphorie jedoch die Ernüchterung. So ganz wollten die Börsianer den Zahlen nicht trauen. Wall-Street-Analysten äußerten Befürchtungen, der starke Anstieg vom Vortag sei ein Strohfeuer gewesen. Der dominierende Abwärtstrend könnte weitergehen. Deshalb hieß es wieder: Zurückhalten und Gewinne mitnehmen. Und die hatte es am Mittwoch mehr als reichlich gegeben. Die technologielastige US-Börse Nasdaq hatte mit einem Plus von mehr als acht Prozent den größten Tageszuwachs seit mehr als einem Jahr verbucht.

Verglichen damit waren die Einbußen einen Tag später moderat. Der Nasdaq-Index gab bis zum frühen Abend 1,31 Prozent auf 1673,99 Punkte ab. Auch der Dow Jones, in dem die wichtigsten US-Industriewerte zusammengefasst sind, sackte wieder etwas ab - um rund 0,7 Prozent auf 10 137,96 Punkte. Die schwachen US-Vorgaben belasteten dann auch den Deutschen Aktienindex Dax, der wieder unter die Marke von 5000 Punkten rutschte. Er verlor bis 17 Uhr 0,9 Prozent auf 4983,47 Zähler. Der Neue-Markt-Index Nemax gab dagegen nur 0,42 Prozent auf 846,61 Punkte ab.

Börse baut Indizes um

Die Deutsche Börse hat die Zusammensetzung des Nemax 50 und des S-Dax geändert. Der Nemax 50 ist der Auswahlindex des Neuen Marktes, im S-Dax sind die wichtigsten Werte des auf mittelständische Unternehmen spezialisierten Segments Smax enthalten. Erstmals spielte bei der Auswahl der Unternehmen für die Indizes die Zahl der frei gehandelten Aktien (Streubesitz) eine wichtige Rolle.

In den Nemax 50 steigen am 24. Juni der Halbleiter-Hersteller Elmos Semiconductor, der Anlagenbauer Technotrans und der Smart-Card-Produzent Mühlbauer Holding auf. Das bisherige Schwergewicht Broadvision verlässt das Wachstumssegment auf eigenen Wunsch vollständig. Pixelpark und Trintech Group fallen aus dem Index.

hop

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