zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Clement soll gute Stimmung machen Deutsch-amerikanische Konferenz

mit Ministerbeteiligung

Berlin (alf/obu). Mit einem Abendessen in der deutschen Botschaft in Washington begann am Montag eine deutschamerikanische Wirtschaftskonferenz. Zu dem von der deutschen Botschaft in den USA veranstaltete Treffen werden rund 100 Manager und Politiker erwartet. Aus Deutschland reisen beispielsweise Wirtschaftsminister Wolfgang Clement, CDU-Fraktionsvize Friedrich Merz sowie die Verbandspräsidenten Michael Rogowski (BDI) und Ludwig Georg Braun (DIHK) an. Auf Seiten der Amerikaner hat sich unter anderem der Handelsbeauftragte Robert Zoellick angemeldet. Clement wird in Washington Handelsminister Donald Evans, Finanzminister John Snow und Notenbankchef Alan Greenspan treffen.

In diplomatischen Kreisen hieß es am Montag, die Konferenz stehe in keinem Zusammenhang mit den Irritationen zwischen den Regierungen beider Länder über die Irak-Politik. Die Idee zur Konferenz sei vielmehr bereits vor mehr als einem Jahr in der deutschen Botschaft geboren worden. Das Treffen solle einen Raum bieten für strategische Diskussionen und „die überragende Bedeutung der Wirtschaftbeziehungen beider Länder deutlich machen“, hieß es in der deutschen Botschaft. Die Vereinigten Staaten sind nach Frankreich zweitgrößter Abnehmer deutscher Exporte. 2001, aktuellere Zahlen liegen nicht vor, gingen 10,6 Prozent der deutschen Ausfuhren in die USA, deutsche Unternehmen brachte der transatlantische Handel 67,3 Milliarden Euro ein. Amerikanische Waren liegen zwar immerhin auf Platz drei der Liste deutscher Importe - dennoch ist der Handelsüberschuss der Bundesrepublik mit 21,8 Milliarden Euro enorm. Dominiert wird der Güterverkehr in beiden Richtungen von Autos und Zubehör sowie Maschinen und chemischen Erzeugnissen. Entsprechend stark sind Manger aus diesen Branchen auf der Konferenz vertreten. Darunter Hilmar Kopper, Aufsichtsratsvorsitzender von Daimler-Chrysler, Maschinenbau-Präsident Dieter Klingelnberg, Henkel-Chef Ulrich Lehner und General-Motors-Vize Robert Lutz.

Post-Chef kritisiert Protektionismus

Unterdessen hat Post-Vorstandschef Klaus Zumwinkel den USA eine diskriminierende „Abschottung“ ihres Logistikmarkts vorgeworfen. Mit diesem „Protektionismus“ könnten sich die Deutsche Post nicht abfinden, sagte Zumwinkel am Montag auf einer Wettbewerbskonferenz in Bonn. „Hier herrscht Diskriminierung.“ Im Zuge des deutsch-amerikanischen Zerwürfnisses sei „alles eskaliert“. Nach neuen gesetzlichen Regelungen des Kongresses zum Kriegsbudget, die gegen den Willen der US-Regierung erlassen worden seien, gelte eine Fluggesellschaft schon dann nicht mehr als nationale US-Gesellschaft, wenn sie mehr als 50 Prozent ihrer Umsätze mit ausländischen Kunden erwirtschafte. Das treffe die Post-Tochter DHL Airways. Durch ihre kräftige Lobbyarbeit hätten die den US-Markt dominierenden Unternehmen United Parcel Service (UPS) und Federal-Express (FedEx) ihre Interessen durchgesetzt. Sie wollten die Deutsche Post vom amerikanischen Markt fern halten.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false