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Wirtschaft: Commerzbank in Spekulanten-Hand (Kommentar)

Die Cobra zeigt ihr wahres Gesicht, und in der Commerzbank wächst die Angst vor einer Zerschlagung. Hansgeorg Hofmann, Chef der nicht gerade seriös agierenden Beteiligungsgesellschaft, will die Commerzbank in eine Allianz zwingen, um möglichst schnell für sich und seine Mitstreiter möglichst viel Geld zu machen.

Die Cobra zeigt ihr wahres Gesicht, und in der Commerzbank wächst die Angst vor einer Zerschlagung. Hansgeorg Hofmann, Chef der nicht gerade seriös agierenden Beteiligungsgesellschaft, will die Commerzbank in eine Allianz zwingen, um möglichst schnell für sich und seine Mitstreiter möglichst viel Geld zu machen. Um nichts anderes geht es. Seine unverhohlenen Drohungen, einerseits das Aktienpaket auf 30 Prozent zu erhöhen - womit er jede strategische Entscheidung blockieren könnte - und andererseits selbst einen starken Partner zu suchen, war eine Provokation, die Commerzbank-Chef Kohlhaussen genauso wie die Kleinaktionäre aufschrecken musste. Der Ruf, der Hofmann und seinen beiden Befehlsgebern Klaus Schneidewind und Clemens Johannes Vedder vorauseilt, hat sich am Freitag nachdrücklich bestätigt: Es sind Spekulanten, die ein gefährliches Spiel mit 35 000 Arbeitsplätzen spielen. Eine seriöse Bank könnte durch diese Strategie empfindlich in die Bredouille gebracht werden. Das letzte Jahr als Vorstandssprecher wird für Martin Kohlhaussen das schwierigste. Er will schließlich nicht als ein Vorstandschef in die Geschichte eingehen, unter dem die traditionsreiche Bank zerschlagen wurde. Einerseits sieht er sich der Cobra ausgeliefert. Andererseits sind auch die Kleinaktionäre unzufrieden, weil es mit der Bank trotz der ordentlichen Zahlen nicht recht vorangeht. Kohlhaussen mag darauf hoffen, dass Hofmann & Co mit ihrer fragwürdigen Strategie kaum einen seriösen Allianzpartner finden werden und dass Cobra die jetzige Position finanziell nicht durchhalten kann. Aber dies wäre zu kurz gedacht. Das Netz von dünnen Beteiligungen und die von Kohlhaussen immer wieder gepriesenen Wahlverwandtschaften mit Banken in Italien, Spanien oder Österreich sind zu wenig. Die Commerzbank braucht einen starken und seriösen Partner, verbunden mit einer ansehnlichen gegenseitigen Beteiligung. Oder eine Fusion. Kohlhaussen muss schneller sein als Hofmann.

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