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Wirtschaft: Computer- und Halbleiterkonzerne überbieten sich mit Warnungen

Hamburg/Cupertino/Santa Clara (Tsp). In der Computer- und Halbleiterindustrie ist kein Ende der Flaute in Sicht.

Hamburg/Cupertino/Santa Clara (Tsp). In der Computer- und Halbleiterindustrie ist kein Ende der Flaute in Sicht. Der größte Chiphersteller Intel muss rund 4000 Stellen streichen, der Computerhersteller Apple hat seinen Gewinn halbiert und der zweitgrößte Handy-Hersteller Motorola muss einen Milliarden-Verlust verbuchen.

Ob der weltgrößte Chiphersteller Intel Corporation auch in Deutschland Arbeitsplätze abbauen wird – im zweiten Halbjahr 2002 stehen rund 4,8 Prozent der Intel-Stellen zur Disposition – konnte der deutsche Intel-Chef Jürgen Thiel am Mittwoch noch nicht sagen. Die Streichungen sollen vor allem durch die Nichtbesetzung frei werdender Stellen und durch freiwillige Programme erfolgen. Der Intel-Umsatz stagnierte im zweiten Quartal 2002 im Vergleich zur Vorjahreszeit bei 6,3 Milliarden Dollar. Unter Ausklammerung von Sonderbelastungen verdiente das Unternehmen im zweiten Quartal 620 Millionen Dollar. Das waren 27 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahresabschnitt. Intel leidet wie andere Chip-Hersteller unter der schwachen PC-Nachfrage. „Der Markt gibt zurzeit einfach nicht mehr her“, sagte Thiel. „Der Investitionsbedarf der Unternehmen wird von Quartal zu Quartal verschoben“, sagte Thiel. Wann eine Besserung zu erwarten ist, mochte er nicht voraussagen.

Pessimistisch über die weitere Geschäftsentwicklung äußerte sich auch Apple. Nach einem enttäuschenden dritten Quartal rechnet der US-Computerhersteller Apple auch für die kommenden drei Monate nicht mit einer Erholung. „Wir erwarten, dass das vierte Quartal ähnlich ausfallen wird wie das dritte“, sagte Apple-Finanzchef Fred Anderson am Dienstagabend bei der Veröffentlichung der Geschäftszahlen. Apple hat seinen Gewinn im abgelaufenen Dreimonatszeitraum fast halbiert, da die Nachfrage nach Personalcomputern im Juni deutlich zurückgegangen ist. Das kalifornische Unternehmen erzielte im Zeitraum April bis Juni nur noch einen Gewinn von 32 Millionen Dollar oder neun Cent je Aktie. In der Vergleichszeit des Vorjahres hatte Apple noch 61 Millionen Dollar Plus gemacht. Der Quartalsumsatz betrug 1,43 Milliarden Dollar (minus drei Prozent). Ursache für den Gewinnrückgang war nach Angaben Apples eine deutlich schwächere Nachfrage nach Computern bei Unternehmen, Privatkunden und Schulen. Apple sei allerdings zur Zeit neben Dell der einzige PC-Hersteller, der Gewinne erziele.

Motorola, der zweitgrößte Handyhersteller der Welt nach Nokia, hat im zweiten Quartal 2002 einen Verlust von 2,3 Milliarden Dollar (2,27 Milliarden Euro) oder 1,02 Dollar je Aktie verbucht. Dies teilte Motorola am Dienstag nach Börsenschluss mit. Das Unternehmen hatte in der entsprechenden Vorjahreszeit rote Zahlen von 759 Millionen Dollar oder 35 Cents je Aktie geschrieben. Der Quartalsumsatz fiel um elf Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar. Der Halbjahresumsatz betrug 12,8 (Vorjahr:15,2) Milliarden Dollar und der Halbjahresverlust 2,8 (1,3) Milliarden Dollar.

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