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Wirtschaft: Computerbranche leidet unter Fußball-WM

Berlin - Die deutsche Informations- und Telekommunikationswirtschaft wird im laufenden Jahr langsamer wachsen als erwartet. Der Branchenverband Bitkom korrigierte am Dienstag seine Wachstumsprognose für 2006 leicht nach unten.

Berlin - Die deutsche Informations- und Telekommunikationswirtschaft wird im laufenden Jahr langsamer wachsen als erwartet. Der Branchenverband Bitkom korrigierte am Dienstag seine Wachstumsprognose für 2006 leicht nach unten. „Den Computer-Produzenten hat die Fußball-WM weniger genützt als geschadet“, sagte Bitkom-Präsident Willi Berchtold in Berlin. Die Verbraucher hätten sich eher Flachbildschirme und DVD-Rekorder statt Notebooks und PCs angeschafft – und dies weitaus häufiger als Anfang des Jahres prognostiziert.

Zwar seien auch die Verkaufszahlen bei Personal Computern und Druckersystemen angestiegen, die Umsätze aber gleichzeitig gesunken. „Das zeigt, wie intensiv der Preiswettbewerb im Hardware-Segment ist“, sagte Berchtold. Einschließlich der digitalen Unterhaltungselektronik werde der deutsche Markt für Informationstechnik und Telekommunikation 2006 um 2,5 Prozent auf 146,4 Milliarden Euro wachsen. Im kommenden Jahr rechnet der Bitkom mit einem kleineren Plus von 1,6 Prozent auf knapp 150 Milliarden Euro.

Schwächer als erwartet entwickelt sich nicht nur die IT-Hardware, sondern auch das Telekommunikationssegment. Die Sparte wird 2006 nur um 0,5 Prozent auf 66,4 Milliarden Euro zulegen. Auch hier mache sich der „andauernde Preisverfall“ vor allem im Festnetz bemerkbar, sagte Berchtold. Im Mobilfunk seien die Preise binnen eines Jahres um 13 Prozent gesunken. Gleichzeitig habe die Regulierungsbehörde den Druck auf die Anbieter erhöht. Trotzdem rechnet der Verband in der Mobilkommunikation für 2006 mit einem Umsatzzuwachs von zwei Prozent auf 24 Milliarden Euro. Die Anbieter setzen hier zunehmend auf Service-Pakete und hoffen trotz sinkender Minutenpreise auf insgesamt höhere Umsätze.

Markttreiber in der Telekommunikation seien aber die Datendienste im Festnetz. Rund ein Drittel aller Haushalte hat schon einen schnellen Internetzugang. Der Bitkom rechnet für 2006 mit bundesweit 14 Millionen Breitbandanschlüssen. „Das ist ein Anstieg um 32 Prozent und damit haben wir das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht“, sagte der Bitkom-Präsident. Auch Mobilfunkanbieter wie O2 und Vodafone haben auf der Internationalen Funkausstellung erstmals Kombi-Angebote präsentiert, die schnelle Internetzugänge einschließen.

Nach wie vor lebhaft ist auch die Nachfrage gewerblicher Kunden nach Software (plus 5,5 Prozent) und IT-Dienstleistungen (plus 4,5 Prozent). Dieses Wachstum wird laut Bitkom-Prognose auch 2007 anhalten. mot

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