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Wirtschaft: Condor-Ferienflieger nach Schönefeld

Start im Sommer 1998 / Niedrigere Gehälter / Zahl der Mitarbeiter noch offen -FRANKFURT (MAIN) (ro).Nach monatelangem Hin und Her steht jetzt fest, daß der Ferienflieger Condor seine neue Charter-Flugtochter in Berlin-Schönefeld ansiedeln wird.

Start im Sommer 1998 / Niedrigere Gehälter / Zahl der Mitarbeiter noch offen

-FRANKFURT (MAIN) (ro).Nach monatelangem Hin und Her steht jetzt fest, daß der Ferienflieger Condor seine neue Charter-Flugtochter in Berlin-Schönefeld ansiedeln wird.Entsprechenden Plänen stimmte der Aufsichtsrat am Donnerstag zu.Fest steht auch, daß die neue Airline ihren Betrieb im Sommer 1998 mit sechs Jets vom Typ Airbus A 320 aufnehmen wird und vor allem die Mittelmeer-Region bedienen soll.Die Zahl der Mitarbeiter ist dagegen noch offen."Die Feinarbeiten beginnen erst", betont Condor-Sprecherin Hannelore Zapf.Auch ein Name für das neue Unternehmen muß noch gefunden werden.Verkehrssenator Jürgen Klemann (CDU) begrüßte die Entscheidung von Condor.Er hofft auf neue Arbeitsplätze und auf eine Signalwirkung für den Flughafen Schönefeld.Condor bedient Schönefeld schon seit 1.November 1990.Damals startete der erste Jet mit Ziel Mombasa.Condor selbst beschäftigt in Berlin 150 Mitarbeiter. Die Charterflugtochter wird vor allem aus zwei Gründen aus der Taufe gehoben: Zum einen will Condor seine Marktposition im Ferienfluggeschäft in Ostdeutschland festigen.Abflughäfen sollen künftig nicht nur Berlin, sondern auch Erfurt, Leipzig und Nürnberg sein.Der Marktanteil der Lufthansa-Tochter in den östlichen Bundesländern liegt derzeit bei 35 Prozent.Zum anderen kann Condor mit dem neuen Unternehmen die Tarifbestimmungen umgehen und Piloten und Flugbegleiter zu niedrigeren Löhnen beschäftigten als sie für die Condor-Mitarbeiter bezahlt werden müssen. 1996 beförderte Condor 6,5 Millionen Passagiere und erreichte einen Umsatz von 1,94 Mrd.DM.Der Gewinn vor Steuern lag bei 108 Mill.DM.Auch Condor hatte 1996 mit stagnierenden Preisen und zunehmenden Sonderangeboten im Pauschalreisemarkt zu kämpfen.Im Schnitt beschäftigte der Ferienflieger 1996 knapp 2.400 Mitarbeiter.Zur Condor-Flotte gehören insgesamt 36 Jets.Ihre Marktposition versucht die Lufthansa-Tochter auch durch den Ausbau ihrer Beteiligungen an Reiseveranstaltern zu verbessern.Fischerreisen gehört Condor zu 100 Prozent, bei Kreutzer Touristik (74,5 Prozent) und alpha/Air Marin (86) hält man die Mehrheit.Mit zehn Prozent ist Condor an Öger Tours beteiligt.40 Prozent der Anteile des deutsch-türkischen Ferienfliegers SunExpress hat Condor von Lufthansa übernommen.Für 1997 erwarten Beobachter für Condor ein Umsatzplus von zwei Prozent.Der Gewinn werde mit 135 Mill.DM in diesem Jahr und mit 145 Mill.DM in 1998 deutlich über dem Ergebnis von 1996 liegen.

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