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Continental: Entscheidende Verhandlungsrunde über Reifen-Produktion

Bei Continental sind Vorstand und Arbeitnehmerseite zur voraussichtlich entscheidenden Verhandlungsrunde über die Schließung der Pkw-Reifenfertigung in Hannover zusammengekommen.

Hannover - Die beiden Seiten loteten erneut Möglichkeiten für einen Kompromiss aus. Ein Ergebnis gab es bis zum späten Nachmittag noch nicht. Der Konflikt schwelt bereits seit mehreren Wochen.

Das Unternehmen will die Pkw-Reifenproduktion in Hannover-Stöcken mit 320 Beschäftigten spätestens Mitte 2007 stilllegen. Eine Rücknahme des Schließungsbeschlusses lehnt Conti-Chef Manfred Wennemer ab. Er begründet das angekündigte Aus damit, dass das Wachstum in der Reifensparte geringer ausgefallen sei als erwartet. Stöcken sei der kleinste und teuerste Standort.

Die Gewerkschaft IG BCE und der Conti-Betriebsrat fordern zumindest einen zeitlichen Aufschub bis Ende 2007, wie dies in einer Betriebsvereinbarung im Frühjahr 2005 vereinbart worden sei. Zudem will die Arbeitnehmerseite eine konkrete Perspektive für die 320 Beschäftigten und ein Standortkonzept für Stöcken. Insgesamt arbeiten dort mehr als 3000 Conti-Beschäftigte.

Für den Fall eines Scheiterns der Verhandlungen hat die Gewerkschaft mit Streiks bei dem Autozulieferer gedroht. "Wenn wir nicht zu Rande kommen, werden wir sagen, wann wir streiken", sagte IG BCE-Chef Hubertus Schmoldt am Montagabend in Hannover. Stöcken sei ein profitabler Standort. Ein Conti-Sprecher hatte gesagt, das Unternehmen sei weiterhin an einer einvernehmlichen Lösung interessiert.

Conti wächst seit Jahren vor allem im Ausland. Das Unternehmen baut zunehmend Kapazitäten in Billiglohnländern wie etwa Tschechien und Rumänien auf und verlagert Produktion dorthin. Die Lohnkosten in Deutschland seien zu hoch, lautet einer der Gründe. Der Anteil der Beschäftigten in Deutschland nimmt kontinuierlich ab. (tso/dpa)

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