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Wirtschaft: Continental: Firma will weg von den Reifen

Die Reifen? Ja doch, die Reifen.

Die Reifen? Ja doch, die Reifen. Die Gummiprodukte entscheiden das Rennen. Rund 500 Millionen Mark steckt ein Autohersteller jedes Jahr in das Formel 1-Spektakel - in Motoren, Fahrwerke und Fahrer. Und am Ende hängt es dann an den Reifen. Zum Beispiel am Wochenende in Brasilien. Demnach müssen Reifen ein glänzendes Geschäft sein, wenn die Gummidinger Einfluss auf den Erfolg von Weltstars haben; Weltstars wie Ferrari oder McLaren-Mercedes.

Zu den größten Reifenherstellern der Welt gehört Continental. Die Firma mit Sitz in Hannover verkauft per anno gut 60 Millionen Reifen - allerdings keinen einzigen an die Formel 1. Continental rüstet mehr oder weniger die Masse aus, vom VW-Lupo bis zur Opel-Mittelklasse. Und Conti fährt immer weniger gut mit seinen Reifen: Der harte Wettbewerb im Massengeschäft drückt die Margen. Also in eine andere Richtung aufbrechen. Conti macht inzwischen mehr Umsatz im Bereich "Automitive Systeme" als mit den Pneus; die elektronische Verbindung von Reifen, Bremse, Federung und Dämpfung soll das Unternehmen als Spezialisten für Fahrwerkstechnik profilieren. Da passt die Übernahme der Daimler-Chrysler-Tochter Temic da gut ins Konzept, denn die wesentlichen Innovationen im Auto betreffen in den kommenden Jahren die Elektronik. Conti, ehemals Synonym für Reifen, steht vielleicht in zehn Jahren für Autoelektronik. Und Daimler-Chrsler? Der Verkauf der Temic war nur eine Frage der Zeit, denn Konzernchef Jürgen Schrempp braucht im laufenden Jahr außerordentliche Erträge, um die Sanierungsaufwendungen bei Chrysler und Mitsubishi zum Teil ausgleichen zu können. Abgesehen von der Dienstleistungstochter Debis ist nun unterm Daimler-Chrysler-Dach nur noch die Fahrzeug- und Motorenfertigung. Und ein bißchen die Formel 1. In Brasilien gewann Mercedes-Mann Coulthard übrigens auf Bridgestone.

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