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Wirtschaft: Continental will Konkurrenten Phoenix schlucken Reifenhersteller baut

seine Automobiltechnik aus

Berlin (hop). Der Reifen und Autotechnikkonzern Continental hat am Montag angekündigt, den Konkurrenten Phoenix AG für 230 Millionen Euro zu kaufen. Der Continental-Vorstandsvorsitzende Manfred Wennemer sagte, durch die Zusammenführung der Konzernsparte ContiTech mit Phoenix erwarte er Einsparungen von jährlich rund 30 Millionen Euro. Der Phonenix-Vorstand wollte den Aktionären zunächst keine Empfehlung geben. Ferdinand Dudenhöffer, Autoexperte von der Fachhochschule Gelsenkirchen, sagte dem Tagesspiegel: „Phoenix passt gut zu Continental.“

Reifen sind schon lange nicht mehr das Hauptgeschäftsfeld von Continental. Das meiste Geld wird mit Fahrzeugelektronik verdient. Der Konzernumsatz liegt bei mehr als elf Milliarden Euro im Jahr. 1,8 Milliarden stammen aus der Sparte für Kautschuk- und Kunststofftechnologie ContiTech. Phoenix setzt im Jahr 1,1 Milliarden Euro um und ist auf Kautschuktechnologie spezialisiert.

Dudenhöffer vermutet, dass Continental Phoenix aufteilen und die jeweiligen Abteilungen mit denen von ContiTech verschmelzen wird. Die deutsche Autozuliefererbranche stehe vor einem großen Wachstum, sagte Dudenhöffer. In den kommenden zehn Jahren werde der Umsatz um 75 Prozent wachsen – in der Autobranche insgesamt nur um 40 Prozent. Die Zulieferer profitierten davon, dass die Autobauer weitere Produktionsteile an Fremdfirmen vergeben.

Ford will bei Zulieferern sparen

Allerdings geraten die Autozulieferer immer stärker unter Sparzwang. Ein Sprecher von Ford Deutschland sagte am Montag, der Konzern suche mit den Zulieferern weiter nach Sparmöglichkeiten. Er wies aber einen Bericht zurück, wonach die Unternehmen die Kostenkalkulationen für einzelne Teile aufdecken sollten. „Eine solche Forderung wäre auch unseriös“, sagte Autoexperte Dudenhöffer. „In Kostenstrukturen stecken Firmengeheimnisse. Hier würde die Grenze überschritten.“ Allerdings sei klar, dass die Autokonzerne zuerst bei ihren Zulieferern nach Einsparmöglichkeiten suchten, sagte Dudenhöffer. „Schließlich stammen schon heute 75 Prozent der Wertanteile bei der Autoproduktion von Zulieferern.“

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