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Wirtschaft: Countdown für bayerische Bankenfusion

Start am 1.September / Umtausch von vier Hypo- in drei Vereinsbank-Aktien vorgeschlagen MÜNCHEN (tmh).

Start am 1.September / Umtausch von vier Hypo- in drei Vereinsbank-Aktien vorgeschlagen MÜNCHEN (tmh).Die Fusion von Bayerischer Vereinsbank AG (BV) und Bayerischer Hypotheken- und Wechsel-Bank AG, beide München, geht in ihre letzte Phase.Spektakuläre Nachrichten werde es aber nicht mehr geben, versprach BV-Chef Albrecht Schmidt bei der Vorstellung einer Pro-forma-Bilanz des neuen Instituts in München.Das liegt vor allem daran, daß der designierte Vorstandschef der fusionierten Bank Fragen über den zu erwartenden Personalabbau ausweicht. Lediglich der Abbau von Managementstellen steht bereits offiziell fest.Danach bauen BV und Hypo in den beiden Managementebenen unterhalb des Vorstands 30 bis 35 Prozent aller Stellen ab, was rund 200 Banker treffen wird.Was die Masse der Belegschaft von insgesamt über 40 000 Mitarbeitern betrifft, hüllten sich Schmidt und sein Pendant bei der Hypobank, Eberhard Martini, weiter in Schweigen.Schmidt bekräftigte lediglich das Ziel, durch die Fusion binnen fünf Jahren ein jährliches Kostenvolumen von einer Mrd.DM einzusparen.Andererseits sei die künftig zweitgrößte Bank Deutschlands im Aufbruch nach Europa, was Geschäftsausweitung und Akquisitionen bedeute.Das Personal fürchtet den Abbau von bis zu 8000 Stellen. Klarheit herrscht dagegen über das Umtauschverhältinis von Hypoaktien in Papiere der BV auf dem Weg zur Fusion, die am 1.September 1998 abgeschlossen sein soll.Im auszugsweise präsentierten Verschmelzungsvertrag beider Häuser wird Hypo-Aktionären der Umtausch von je vier Hypo-Aktien in drei neue BV-Aktien vorgeschlagen, erklärten Schmidt und Martini.Zudem sollen Hypo-Aktionäre eine Ausgleichszahlung von 26 Pfennig je Hypo-Aktie erhalten.Die genaue Relation der Aktienwerte betrage 57 Prozent für die BV und 43 Prozent für die Hypobank, sagten Schmidt und Martini.Das Umtauschverhältnis wurde von Wirtschaftsprüfern aufgrund der vorläufigen Bilanzen beider Banken für das Jahr 1997 ermittelt.Im operativen Geschäft seien beide Banken etwa gleich hoch bewertet worden.Der unter dem Strich festgestellte Vorsprung der BV resultiere aus dem hochwertigeren Beteiligungsbesitz und den Tochtergesellschaften der BV. Diese größte Bankenfusion in Deutschland nach 1945 muß noch von den Hauptversammlungen der BV und Hypobank am 19.und 26.Mai abgesegnet werden.Die BV hat jüngst 45 Prozent der Hypo-Aktien eingesammelt.Nach Börsenkursen vom Donnerstag vor Bekanntgabe des Umtauschverhältnisses hatten je vier Hypoaktien inklusive Ausgleichszahlung einen Wert von 350,44 DM.Je drei BV-Aktien bewertete die Börse mit 348,00 DM. Zugleich legten beide Institute ihre Einzelbilanzen und ein Pro-forma-Bilanz der neuen Bank für 1997 vor.Demnach stieg das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge um gut ein Fünftel auf 3,4 Mrd.DM.Die Risikovorsorge wurde um sechs Prozent auf 2,1 Mrd.DM erhöht.Dabei spielt die Finanzkrise in Asien für die Hypobank gar keine Rolle.Die BV habe dafür Vorsorge in einem niedrigen zweistelligen Millionenbereich getroffen, sagte Schmidt. Die Bilanzsumme beider Banken wuchs addiert um ein Zehntel auf 812 Mrd.DM.Unter dem Strich habe die BV ihre Ziele für 1997 deutlich übertroffen, während die Hypo sie erreicht habe, werteten die beiden Bankenchefs ihre jeweiligen Abschlüsse.Beide Banken wollen für 1997 ihre Dividende von 1,60 DM Aktie bei der BV und 1,45 DM je Aktie bei der Hypobank halten.Das neue Institut wird nach der Fusion, die rückwirkend zum 1.Januar 1998 in Kraft treten soll, in Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG, München, umbenannt.

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