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Wirtschaft: C&A ist auch ohne Rabatte erfolgreich

Die Textilkette profitiert von der aktuellen Sparwelle und kann gegen den Branchentrend ihren Gewinn verdreifachen

Düsseldorf (tas). Entgegen dem Branchentrend laufen die Geschäfte beim Bekleidungshändler C&A gut. Die Sparwelle in Deutschland hat beim Düsseldorfer Unternehmen im Geschäftsjahr 2002/2003, das im Februar zu Ende gegangen ist, zu einem Umsatzanstieg von zwei Prozent auf 2,8 Milliarden Euro geführt. Der Gewinn konnte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar mehr als verdreifacht werden, teilte DeutschlandChef, Dominic Brenninkmeyer, am Montag mit. Zum Vergleich: Die gesamte Bekleidungsindustrie beklagt für 2002 einen Umsatzrückgang von rund acht Prozent. Vor allem bei höherpreisigen Kaufhausketten und Boutiquen herrscht hierzulande Kaufzurückhaltung.

Mit dem deutlichen Gewinnanstieg ist der Düsseldorfer Kleiderfilialist wieder nachhaltig auf die Gewinnspur zurückgekehrt. Erst im vergangenen Jahr schaffte es Dominic Brenninkmeyer, Deutschlands drittgrößten Textilhändler aus einer vierjährigen Verlustphase zu befreien. Vorausgegangen war eine Sanierungsoffensive, bei der unrentable Filialen geschlossen und die Lagerhaltungskosten von C & A deutlich nach unten gedrückt wurden. „Heute weiß ich, dass meine vorsichtige Zufriedenheit im letzten Jahr berechtigt war“, sagte Brenninkmeyer.

Das Familienunternehmen hatte sich nach der spektakulären Euro-Rabattaktion im Januar vergangenen Jahres aus weiteren Rabattschlachten herausgehalten und stattdessen auf Dauertiefpreise gesetzt. Mit anhaltendem Erfolg. Auch in der Umsatzentwicklung im ersten Quartal 2003 sieht sich der Unternehmenschef bestätigt. „Obwohl man auch für den Herbst nicht zu optimistisch sein darf, gehe ich davon aus, dass wir den Umsatz im Gesamtjahr halten können.“

Die neue Billigwelle nutzen die Düsseldorfer dazu, neue Filialen zu eröffnen. Damit gibt C & A seine Investitionszurückhaltung in Deutschland auf. Nach fünf Jahren Stillstand steht Anfang 2004 die Eröffnung eines Großkaufhauses mit 2200 Quadratmetern Verkaufsfläche in München an. „Wir gehen von einer Hand voll weiterer Standorte aus“, sagte Brenninkmeyer.

Spezialgeschäfte für Kindermode

Bisher betreiben die Düsseldorfer 185 Läden mit Vollsortiment. Zudem werden unter dem Namen „Kid Store“ 65 Geschäfte ausschließlich Kindermode auf kleineren Verkaufsflächen von rund 300 Quadratmeter anbieten, kündigte Brenninkmeyer an. In den nächsten drei Jahren soll die Zahl der Geschäfte bis auf 200 anwachsen. Die Kinderbekleidung stammt aus dem gängigen Sortiment, das auch in den großen C & A-Kaufhäusern angeboten wird. Einen weiteren Schwerpunkt will das Düsseldorfer Unternehmen im Bereich Damenmode setzen. Seit April testet das Management auf 450 Quadratmeter großen Ladenflächen unter dem Namen „C & A Woman“ den ausschließlichen Verkauf von Damenbekleidung. „Bisher ist die Entwicklung sehr positiv“, sagte Brenninkmeyer. Wenn das Konzept aufgeht, plant C&A auch hier eine Größenordnung von rund 200 Geschäften. Die Entscheidung soll im nächsten Jahr fallen.

Von den neuen Ladenöffnungszeiten am Samstag verspricht sich Brenninkmeyer eine Chance, gegen die Konkurrenz zu punkten: „Der Markt wird zwar nicht größer, aber es wird einen Verdrängungswettbewerb geben, bei dem die Umsätze neu verteilt werden.“ C & A werde zu den Gewinnern gehören. Am kommenden Samstag seien alle C & A-Häuser bis um 20 Uhr geöffnet, kündigte Brenninkmeyer an. Danach werde rund ein Drittel der Filialen bis Oktober wieder früher und zwar schon um 18 Uhr schließen.

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