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Wirtschaft: Daimler-Benz gibt in Asien weiter Gas

Die Ausbaupläne werden nicht zurückgeschraubt STUTTGART."Mercedes for sale - Mercedes zu verkaufen" - die Bilder von thailändischen Geschäftsleuten, die ihre Luxuskarossen verkaufen, gingen um die Welt.

Die Ausbaupläne werden nicht zurückgeschraubt STUTTGART."Mercedes for sale - Mercedes zu verkaufen" - die Bilder von thailändischen Geschäftsleuten, die ihre Luxuskarossen verkaufen, gingen um die Welt.Der Stuttgarter Autobauer will sich jedoch von den Finanzturbulenzen in Asien nicht schrecken lassen.Statt dessen ist eine neue "Offensive" geplant."Wir wollen unsere Präsenz in der asiatischen Region verstärken", sagt der Vertriebsvorstand der Daimler-Benz AG, Dieter Zetsche.Seit neuestem ist der 44 Jahre alte Topmanager gemeinsam mit Lkw-Chef Kurt Lauk im Daimler-Vorstand für diese Region verantwortlich. Am meisten nachzuholen hat das Nutzfahrzeuggeschäft der Stuttgarter.Ganze 12 000 Stück werden in der Region verkauft, das sind nicht einmal drei Prozent des weltweiten Absatzes."Auf der Nutzfahrzeugseite ist ein entscheidender Schritt nach vorne beabsichtigt", sagt Zetsche.Überlegt wird ein zusätzlicher Bau eines Transporters und eines Leicht-Lkws, möglicherweise mit einem Partner - entschieden sei aber noch nichts, hieß es. Trotz Asienkrise glaubt Daimler an ein langfristig starkes Wachstum in der Region.In den kommenden zehn Jahren werde der Zuwachs auf dem asiatischen Lkw-Markt insgesamt größer sein als der derzeitige Gesamtmarkt in Europa, rechnete Lauk unlängst vor.Der Europa-Markt liege für Fahrzeuge über sechs Tonnen bei etwa 250 000 Stück pro Jahr.In Indonesien wird bereits ein Mercedes-Lkw gebaut.In Südkorea läuft bei dem Hersteller SsangYong ein Transporter in Lizenz vom Band, der außerhalb Koreas unter dem Stern-Zeichen verkauft wird. Daimler hat sich vorgenommen, in nur wenigen Jahren etwa ein Viertel seines Konzernumsatzes in Asien einzuspielen - bisher sind es rund acht Prozent.Der Konzern setzte im vergangenen Jahr über 120 Mrd.DM um.Daimler ist in der Region 73mal direkt oder in Gemeinschaftsunternehmen präsent, dabei ist Indien mit einbegriffen.Dort wurden hochfliegende Erwartungen bisher enttäuscht: Die Kooperation mit dem indischen Telco-Konzern zum Bau der in Deutschland nicht mehr hergestellten alten E-Klasse von Mercedes brachte nur Mini-Stückzahlen.Seit kurzem werden die Inder nun mit der in Poona gebauten neuen E-Klasse versorgt. Die Personenwagensparte von Daimler hat bessere Karten in Asien als der Lkw-Bereich.Rund 80 000 Pkw werden im Jahr dort abgesetzt.Der Konzern unterhält in Vietnam eine eigene Fertigung, wo aber nur kleine Stückzahlen vom Band laufen.Unterschiedliche Erfahrungen machte der Stuttgarter Konzern bisher in China.Das Milliardenprojekt zum Bau einer Großraum-Limousine im Süden Chinas kommt seit Jahren nicht richtig in die Gänge: "Wir halten es unverändert für wahrscheinlicher, daß letztendlich das Thema nicht zum Laufen kommt", glaubt Zetsche.Denn: Die zwei dortigen Daimler-Partner könnten sich untereinander nicht einigen.

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