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Wirtschaft: Daimler-Benz zieht Schlußstrich unter turbulentes Jahr

Umsatz und Gewinn auf Rekordniveau trotz der Probleme mit A-Klasse und Smart / Kräftiges Wachstum im laufenden Jahr erwartet STUTTGART / BERLIN (rtr/Tsp).Der Vorstand der Daimler-Benz AG wird am Mittwoch auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens ein Resümee über das turbulente Geschäftsjahr 1997 ziehen.

Umsatz und Gewinn auf Rekordniveau trotz der Probleme mit A-Klasse und Smart / Kräftiges Wachstum im laufenden Jahr erwartet STUTTGART / BERLIN (rtr/Tsp).Der Vorstand der Daimler-Benz AG wird am Mittwoch auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens ein Resümee über das turbulente Geschäftsjahr 1997 ziehen.Trotz der Lieferunterbrechung für die Mercedes A-Klasse und der Verschiebung des Verkaufsstarts für den Kleinwagen Smart wird der größte deutsche Industriekonzern Rekorde bei Umsatz und Gewinn ausweisen.Zudem wird die Daimler-Führung einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr geben.Branchenexperten sagten dem Unternehmen für 1998 weitere Zuwächse bei Umsatz und Ertrag voraus.Nach bereits bekanntgegebenen Zahlen ist der Gewinn des Daimler-Konzerns im vergangenen Jahr vergleichbar gerechnet um rund 400 Mill.DM auf 3,2 Mrd.DM gestiegen.Einschließlich steuerlicher Sondereffekte weist Daimler sogar einen nach US-Bilanzierungsvorschriften errechneten Jahresüberschuß von rund acht Mrd.DM aus.Der operative Gewinn als aussagekräftigste Größe für die Ertragsentwicklung des Konzerns nahm 1997 um 79 Prozent auf 4,3 Mrd.DM zu, der Umsatz stieg um 19 Prozent auf 124 Mrd.DM. Daimler erzielte die neuen Rekordwerte, obwohl der Konzern im November 1997 die Auslieferung der Mercedes A-Klasse nach Unfällen beim sogenannten Elch-Test für drei Monate gestoppt hatte.Das Fahrzeug ist inzwischen wieder auf dem Markt, nachdem es mit einem modifizierten Fahrwerk ausgerüstet wurde.Der Lieferstopp und die Nachrüstung belasten die Daimler-Bilanzen der Jahre 1997 und 1998 mit Kosten von zusammen 300 Mill.DM.Im Dezember 1997 hatte Daimler zudem die Einführung des Kleinwagens Smart um ein halbes Jahr auf Oktober 1998 verschoben und dafür ebenfalls Fahrwerksmängel sowie mangelnde Qualität in der Produktion im Smart-Werk im lothringischen Hambach angegeben.Die entstehenden Kosten für den Smart-Hersteller MCC AG, der zu 81 Prozent zu Daimler-Benz gehört, waren ebenfalls mit 300 Mill.DM für 1997 und 1998 beziffert worden.Begonnen hatte das Geschäftsjahr 1997 mit der Umsetzung des Plans von Konzernchef Jürgen Schrempp, die einst selbständige Auto-Tochter Mercedes-Benz AG wieder auf den Mutterkonzern zu verschmelzen und das Automobilgeschäft somit wieder direkt vom Daimler-Vorstand aus zu steuern.Als Folge schied der langjährige Mercedes-Chef Helmut Werner aus dem Stuttgarter Konzern aus. Branchenexperten erwarten, daß Daimler-Benz auf der Bilanzpressekonferenz keine überraschenden Neuigkeiten verkünden werde.Für das laufende Geschäftsjahr 1998 sagen sie dem Daimler-Konzern erneut deutliche Zuwächse bei Umsatz und Ertrag voraus.Klaus-Jürgen Melzner von dem zum Daimler-Großaktionär Deutsche Bank gehörenden Analysehaus Deutsche Morgan Grenfell sagte, er rechne bei Daimler für 1998 mit einer Umsatzsteigerung auf etwa 136 Mrd.DM.Der operative Gewinn dürfte nach seinen Schätzungen auf 5,65 Mrd.DM zunehmen.Hans Hartmann von Dresdner Kleinwort Benson ist dagegen etwas optimistischer.Er rechnet für 1998 mit einem Daimler-Umsatz von etwa 140 Mrd.DM und einem operativen Gewinn von 6,5 Mrd.DM. Vor rund vier Wochen hatte Daimler-Benz eine Sonderausschüttung im sogenannten Schütt-aus-hol-zurück"-Verfahren angekündigt.Dabei sollen rund 7,4 Mrd.DM aus Gewinnrücklagen zuzüglich 2,9 Mrd.DM Steuergutschrift an die Aktionäre fließen.Im Rahmen einer Kapitalerhöhung sollen dann die Aktionäre 7,4 Mrd.DM an das Unternehmen zurückgeben.An der Kapitalausstattung des Unternehmens soll sich nichts verändern, lediglich die Zusammensetzung verschiebt sich: Gewinnrücklagen werden durch gezeichnetes Kapital ersetzt.

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