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Wirtschaft: Daimler-Chrysler: Bei Daimler-Chrysler sind die Analysten vorsichtig

"Der Vorhang zu - und alle Fragen offen." So fühlt sich Georg Stürzer, Analyst der Hypo-Vereinsbank, nach der Aufsichtsratssitzung der Daimler-Chrysler AG in Stuttgart.

"Der Vorhang zu - und alle Fragen offen." So fühlt sich Georg Stürzer, Analyst der Hypo-Vereinsbank, nach der Aufsichtsratssitzung der Daimler-Chrysler AG in Stuttgart. Der Automobilkonzern hat angekündigt, Chrysler werde grundlegend neu positioniert und strukturiert. Ein entsprechendes Programm werde im ersten Quartal 2001 vorgestellt. Aber welche Rolle wird Chrysler in Zukunft im Konzern und auf dem US-Markt spielen und was kostet die Restrukturierung?

Die wichtigen Fragen blieben auch auf Nachfrage ungeklärt. "Restrukturierung ist positiv, aber ich weiß nicht, welche Konsequenzen sich daraus ergeben", bemängelt Stürzer. Auch die Gewinnwarnung, die der Konzern ausgab, blieb im Bereich des Unverbindlichen. Die Ergebnisse von Chrysler werden unter den bisher bekannten Schätzungen liegen. Doch Zahlen nannte das Unternehmen nicht. Im September hatte Daimler-Chrysler die Ergebnisprognose für Chrysler bereits auf rund zwei Milliarden Euro für das laufende Geschäftsjahr revidiert. Im vergangenen Jahr hatte die US-Sparte mit fünf Milliarden Euro noch die Hälfte zum Betriebsergebnis beigesteuert.

Analysten hatten erwartet, dass die zwei Milliarden Euro Ergebnisbeitrag nicht zu halten sein würden. Auf Grund der neuen Gewinnwarnung muss für das vierte Quartel bei Chrysler nun mit einem weiteren Verlust gerechnet werden. Im dritten Quartal wies Chrysler 580 Millionen Euro Verlust aus. Erik Burgold von der BHF-Bank rechnet jetzt mit 170 Millionen Euro Verlust. Burgold befürchtet, dass Daimler-Chrysler erneut in großem Umfang Abschreibungen auf die Restwerte von Chrysler-Leasing-Fahrzeugen vornehmen muss. Er kalkuliert vorsichtig mit 500 Millionen Euro. Das ist der gleiche Betrag wie 2000. Auch die bisher in Aussicht gestellten zwei Milliarden Euro Ergebnisbeitrag von Chrysler für das Jahr 2001 sind überholt. "Die Unsicherheit, was bei Chrysler wirklich passiert, ist extrem groß", sagt Christian Breitsprecher von der Deutschen Bank. Die Daimler-Chrysler-Aktie sackte am Freitag auf ein neues Allzeit-Tief von 48,80 Euro und schloß bei 49,82 Euro.

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