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Wirtschaft: Daimler-Chrysler: Der Konzern verspricht Dividende auf Vorjahresniveau

Daimler-Chrysler will trotz der angespannten Lage der US-Sparte Chrysler seine Dividende auf dem Niveau des Vorjahres belassen. Obwohl die Firmenkäufe und die hohen Verluste bei Chrysler stark an den Mitteln des Konzerns gezehrt haben, erwarten auch die Analysten eine Dividende in Vorjahreshöhe.

Daimler-Chrysler will trotz der angespannten Lage der US-Sparte Chrysler seine Dividende auf dem Niveau des Vorjahres belassen. Obwohl die Firmenkäufe und die hohen Verluste bei Chrysler stark an den Mitteln des Konzerns gezehrt haben, erwarten auch die Analysten eine Dividende in Vorjahreshöhe. Dividendenkontinuität habe Finanzchef Manfred Gentz auf einer Analystenkonferenz zugesichert, berichteten Teilnehmer.

Der Autokonzern hatte im vergangenen Jahr eine Dividende von 2,35 Euro pro Aktie gezahlt. Die gleiche Summe müsste er auch 2001 an die Aktionäre überweisen. Allerdings gestand Gentz ein, dass der Sparstrumpf von Daimler leer ist. Die Nettoliquidität sei bis Ende 2000 auf null gesunken. Dies löste unter den Experten große Überraschung aus. Denn sie hatten erwartet, dass Daimler noch über rund drei Milliarden Euro freier Reserven verfüge. Sie befürchten nun, dass die Ratingagenturen den Konzern weiter herabstufen. Das würde Kredite und Anleihen für Daimler verteuern.

Allerdings hat sich Daimler für den Fall einer Herabstufung bereits gewappnet. Die seit gestern verkaufte neue Anleihe ist großzügig ausgestattet. Daimler zahle im Schnitt 0,5 Prozentpunkte mehr als vergleichbare Konkurrenten, heißt es. Der Konzern brauche das Geld zur allgemeinen Unternehmensfinanzierung, sagen Analysten. Für das Sparpaket der Not leidenden US-Sparte Chrysler werde es nicht benötigt. Laut Commerzbank-Analyst Vincent Dolan hat Daimler seine Refinanzierung im Griff. Gründe für das Abschmelzen der Reserven sind der Verlust von zwei Milliarden Euro bei Chrysler und die Käufe der Anteile an der japanischen Mitsubishi-Motors, am Truckhersteller Western Star und dem US-Dieselmotorenhersteller Detroit Diesel. Dafür hat der Konzern insgesamt 3,2 Milliarden Euro ausgegeben.

Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler verweist darauf, dass viele großen Unternehmen netto verschuldet seien: "Dies ist nicht ungewöhnlich". Sorgen müsse man sich erst, wenn die Finanzmittel im gleichen Tempo weiter schmelzen. Für die Image-Schwäche des Konzerns machen Anleiheexperten auch marktbezogene Gründe geltend. Zum einen leiden die Kurse von Firmenanleihen unter den schwachen Aktienbörsen. Automobilanleihen wie -aktien stünden zusätzlich wegen der schlechten Aussichten der Branche unter Druck. Daimler müsse jetzt bessere Bedingungen bieten als Ford und General Motors.

ajo, rez

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