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Wirtschaft: Daimler-Chrysler: US-Nutzfahrzeugtochter übernimmt den kanadischen Konkurrenten Western Star

Rund eine Milliarde Mark (670 Millionen kanadische Dollar) zahlt die US-amerikanische Daimler-Chrysler-Nutzfahrzeugtochter Freightliner für den kleinen Konkurrenten Western Star Trucks aus Kelowna, im kanadischen Bundesstaat British Columbia. Damit macht die Daimler-Chrysler-Tochter das Rennen vor anderen Interessenten.

Rund eine Milliarde Mark (670 Millionen kanadische Dollar) zahlt die US-amerikanische Daimler-Chrysler-Nutzfahrzeugtochter Freightliner für den kleinen Konkurrenten Western Star Trucks aus Kelowna, im kanadischen Bundesstaat British Columbia. Damit macht die Daimler-Chrysler-Tochter das Rennen vor anderen Interessenten. Als potenzielle Käufer waren in den vergangenen Wochen auch Iveco und MAN genannt worden. Die Übernahme gaben Daimler-Chrysler und Western Star am späten Mittwochabend bekannt. Sie soll bis zum Herbst vollzogen sein. Der Kauf steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der kanadischen und US-amerikanischen Kartellbehörden.

Die Kombination von Freightliner, Sterling und Western Star schaffe eine "hervorragende Plattform" für weiteres Wachstum, erklärte Daimler-Chrysler-Nutzfahrzeug-Vorstand Dieter Zetsche. Terrence Peabody, der Vorstandschef von Western Star, bezeichnete die Übernahme als "große Chance für die Beschäftigten und die Kunden".

Auf Grund der umlaufenden Gerüchte und des allgemein positiven Trends bei Automobilwerten stieg die Daimler-Chrysler-Aktie am Mittwochnachmittag erstmals seit mehr als vier Wochen über 60 Euro. Dabei spielten auch Gerüchte um den Verkauf der Bahntochter Adtranz eine Rolle, die vom Unternehmen aber als "reine Spekulation" bezeichnet wurden. Schon im Juni hatte Western Star bekannt gegeben, dass es in Übernahmeverhandlungen stehe. Seither hatte sich der Kurs der Aktie von rund 18 kanadischen Dollar auf knapp 35 kanadische Dollar verdoppelt. Daimler-Chrysler zahlt 42 kanadische Dollar pro Aktie.

Freightliner setzt mit der Übernahme seinen Expansionkurs fort. Auf dem US-Markt hielt die Daimler-Chrysler-Tochter 1999 bei schweren Nutzfahrzeugen, der so genannten Klasse 8, einen Marktanteil von rund 38 Prozent. Western Star kam 1999 nach einer Studie der Commerzbank mit knapp 4000 verkauften Einheiten auf einen Anteil von rund 1,5 Prozent in diesem Marktsegment. Bei leichten Lastwagen hat Freightliner mit Hilfe der zweiten Marke Sterling inzwischen den Marktanteil auf 18 Prozent ausgebaut.

1999 setzte Freightliner in der Nafta-Region 193000 Fahrzeuge ab. Der Umsatz belief sich 1999 laut Daimler-Chrysler-Geschäftsbericht auf 10,4 Milliarden Euro.

Western Star verkaufte im Geschäftsjahr 1998/99 (30.Juni) knapp 7000 Fahrzeuge. Insgesamt erzielte das kanadische Unternehmen einen Umsatz von 1,8 Milliarden kanadischen Dollar (1,4 Milliarden Euro) und einen Jahresüberschuss von 29,8 Millionen kanadischen Dollar (21,6 Millionen Euro). In den Umsatzzahlen enthalten sind auch die rund 900 Busse der Marke Orion. Unterdessen hat Daimler-Chrysler Berichte, dass der Konzern sich vn der Bahntechniktochter Adranz trennen wolle als "reine Spekulation" bezeichnet. "Dazu nehmen wir keine Stellung", erklärte ein Sprecher des Konzerns am Mittwoch auf Anfrage. Über die Pläne des Konzerns mit der Bahntechniktochter gebe es "nichts Neues" zu sagen. Das "manager magazin" hatte berichtet, ein Verkauf von Adtranz (Berlin) an den kanadischen Transportkonzern Bombardier stehe unmittelbar bevor. Der Kaufpreis für Adtranz werde zwar geheim gehalten, die Stuttgarter kämen jedoch ohne Verlust aus ihrem Bahn-Engagement heraus.

ajo, weg, dr

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