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Wirtschaft: Daimler-Chrysler will Mitsubishi nicht verkaufen

Konzernchef Schrempp hält an Kooperation mit Japanern fest

Stuttgart/Tokio (dpa). DaimlerChrysler wird nach den Worten von Vorstandschef Jürgen Schrempp an seiner Beteiligung beim japanischen Autobauer Mitsubishi festhalten. Dies schrieb Schrempp am Freitag in einem Brief an die Mitarbeiter, der der Agentur dpa vorlag. Daimler-Chrysler hatte in der vorvergangenen Woche jede weitere finanzielle Unterstützung für den angeschlagenen Autohersteller eingestellt, bei dem die Stuttgarter mit 37 Prozent größter Einzelaktionär sind. „Unsere Strategie, in Asien fest verankert zu sein, hat sich dadurch nicht geändert“, schrieb Schrempp, dem der Aufsichtsrat am Donnerstag in New York den Rücken gestärkt hatte. Finanzchef Manfred Gentz hatte zuletzt ebenfalls betont, dass Daimler-Chrysler derzeit keinen Käufer für das Aktienpaket suche.

Schrempp erklärte in dem Mitarbeiterbrief, der Konzern sei in Asien nach wie vor gut aufgestellt. „Wir stehen zu unseren gemeinsamen Projekten mit Mitsubishi, ob bei Chrysler oder bei Smart, und wir werden sie auch unter den veränderten Rahmenbedingungen umsetzen.“

Schrempp wird Aufsichtsratskreisen zufolge möglicherweise seinen bis 2008 laufenden Vertrag nicht erfüllen. Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ berichtete, im Aufsichtsrat würden bereits die Namen möglicher Nachfolger diskutiert. Ein Machtwechsel sei binnen zweier Jahre möglich. Als geeignete Nachfolger seien Nutzfahrzeugvorstand Eckhard Cordes und Chrysler-Chef Dieter Zetsche genannt worden. Im Streit um weitere Milliardenhilfen für Mitsubishi habe Schrempp drei Viertel des Vorstandes gegen sich gehabt. Entschiedene Gegner seien demnach Finanzvorstand Manfred Gentz und Mercedes-Chef Jürgen Hubbert gewesen. Gute Chancen auf Hubberts Nachfolge als Mercedes-Chef hat der Zeitung zufolge der bisherige Smart-Chef Andreas Renschler.

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