zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Daimler und Nissan rücken enger zusammen

STUTTGART (fmd/HB/Tsp).Nach monatelangen Verhandlungen haben sich Daimler-Benz und der japanische Pkw-Hersteller Nissan Motor Co.

STUTTGART (fmd/HB/Tsp).Nach monatelangen Verhandlungen haben sich Daimler-Benz und der japanische Pkw-Hersteller Nissan Motor Co., Tokio, sowie seine Tochtergesellschaft Nissan Motor Co.Ageo darauf geeinigt, gemeinsam ein leichtes Nutzfahrzeug zu entwickeln und zu produzieren.Das geht aus einer Grundsatzvereinbarung hervor, die die Unternehmen am Montag unterzeichneten.Das Fahrzeug soll als weltweite Plattform für eine neue Generation leichter Lkw dienen, hieß es.Die Gründung einer neuen Gesellschaft sei nicht vorgesehen, doch soll die Vereinbarung in "Verträge über eine langfristige Kooperation münden".

Von dem neuen leichten Lkw mit drei bis neun Tonnen sollen jährlich 100 000 bis 150 000 abgesetzt werden.Gefertigt werden sollen diese in den jeweiligen Werken der Unternehmen.Im Mittelpunkt der Marktstrategie stehen die südostasiatischen Staaten, Japan, Lateinamerika sowie Schwellenländer.

Daimler-Benz-Chef Jürgen Schrempp sieht in der Kooperation einen "integralen Bestandteil" in der Asien-Strategie des Konzerns.Bekanntlich ist der Weltmarktführer für Nutzfahrzeuge ab sechs Tonnen in Asien in diesem Marktsegment noch unterrepräsentiert.Von den weltweit 417 000 Einheiten im Nutzfahrzeugbereich setzte Daimler 1997 lediglich 12 000 Fahrzeuge in Asien ab.Erklärtes Ziel sei es, so Schrempp, auch in Asien eine führende Position einzunehmen.

Zur Stärkung der weltweiten Geschäftsaktivitäten werde die Kooperation eine bedeutende Rolle spielen, sagte Nissan-Motor-Präsident Yoshikazu Hanawa.Der Präsident von Nissan Diesel, Hirofumi Nakazwawa, wies darauf hin, daß gemeinsam mit Daimler-Benz weitere Projekte in Angriff genommen werden sollen.Noch nicht geklärt ist, wie die Unternehmen Produktionsvolumen und Absatz aufteilen wollen.Für den Bau des leichten Lkw soll das jeweilige Know-how der Partner sowie die Komponentenlieferung zusammengeführt werden.Das ist für Daimler-Nutzfahrzeugvorstand Kurt Lauk die Basis, einen "wettbewerbsfähigen Preis" anbieten zu können.

Seit Mai 1998 wurde über eine mögliche Kooperation zwischen Daimler-Benz und der Nissan-Gruppe bis hin zu einer Kapitalbeteiligung spekuliert.Unklar ist weiterhin, ob Daimler-Benz an einer Übernahme interessiert ist.Nach Schrempps Aussagen wird eine definitive Entscheidung erst im November, also nach der Fusion mit Chrysler, erfolgen.Nissan Motor hält als zweitgrößter japanischer Pkw-Hersteller 39,8 Prozent der Anteile an Nissan Diesel.Das als überschuldet geltende Unternehmen ist der viertgrößte Hersteller von Nutzfahrzeugen in Japan und mußte im Geschäftsjahr 1997 bei einem Umsatz von 4,5 Mrd.DM einen Verlust hinnehmen.Als Folge der Asien-Krise wird sogar erwogen, einen Teil der Produktion vorübergehend stillzulegen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false