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Wirtschaft: Das Dosenpfand wirkt nur kurz

Von Maurice Shahd Das Dosenpfand zeigt ganz offensichtlich schon jetzt die Wirkung, die sich die Umweltpolitiker erhofft haben. Nur wenige Tage nach der Einführung des Pfandes auf Einwegverpackungen müssen die ersten Getränkeabfüller Kurzarbeit anmelden.

Von Maurice Shahd

Das Dosenpfand zeigt ganz offensichtlich schon jetzt die Wirkung, die sich die Umweltpolitiker erhofft haben. Nur wenige Tage nach der Einführung des Pfandes auf Einwegverpackungen müssen die ersten Getränkeabfüller Kurzarbeit anmelden. Die Nachfrage nach Dosen und Einwegflaschen ist eingebrochen – genau so, wie es die Befürworter der Mehrwegflaschen beabsichtigt haben. Auch wenn die EinwegAbfüller in wenigen Monaten Arbeitsplätze abbauen müssten, würde das noch nicht heißen, dass in der Branche insgesamt Stellen gestrichen werden. Denn wegen des Pfandes wird nicht weniger getrunken und Mehrwegverpackungen erfreuen sich zurzeit großer Beliebtheit.

Es ist aber noch lange nicht heraus, ob der Trend zum Mehrweg anhalten wird. Noch sind die Konsumenten verunsichert, weil sie ihre Dosen nur dort zurückgeben dürfen, wo sie sie auch gekauft haben. Wenn erst einmal ein bundesweit einheitliches Rücknahmesystem aufgebaut worden ist, ist es nur wahrscheinlich, dass sich die Verbraucher wieder auf die Vorteile der Einwegverpackungen besinnen. Sie sind leicht zu transportieren und können dann bequem überall zurückgegeben werden. Auch die großen Discounter Aldi und Lidl wollen ihren Dosenbann wieder aufheben. Zu befürchten ist, dass es für die Konsumenten schließlich völlig unattraktiv wird, die umweltfreundlichen, aber teuren Mehrwegverpackungen zu kaufen. An der schlechteren Umweltbilanz der Einweggetränkedosen und -flaschen wird sich bis zur Einführung des Rücknahmesystems nichts ändern. Für Erfolgsmeldungen der Mehrwegbefürworter ist es also noch viel zu früh.

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