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Wirtschaft: Das Gas wird deutlich teurer

Versorger erhöhen Tarife um bis zu 13 Prozent

Düsseldorf Die Gaspreise für die privaten Haushalte werden in den kommenden Wochen kräftig steigen. Als einer der ersten Gasversorger kündigte die Oldenburger EWE AG an, sie werde die Tarife zum 1. September um gut 13 Prozent anheben. Auch andere Versorger haben bereits Preiserhöhungen angekündigt. Verbraucherschützer bezeichneten die EWE-Preise als „völlig überzogen“.

Das Unternehmen begründete den Preisanstieg mit der Bindung des Gaspreises an den Ölpreis, der zuletzt drastisch gestiegen ist. Der Regionalversorger, der in der Region Ems-Weser-Elbe und in Brandenburg rund 730 000 Gaskunden versorgt, erhöht den Gaspreis inklusive Steuer um 0,46 auf 3,94 Cent. Für einen durchschnittlichen Kunden mit einem Verbrauch von 30 000 Kilowattstunden falle die jährliche Gasrechnung damit um rund 139 Euro höher aus, erklärte die EWE. „Wir erwarten, dass auch andere Erdgasversorger ihre Preise deutlich anheben“, sagte EWE-Chef Werner Brinker.

In der Tat haben bereits eine Reihe von Kommunalversorgern – etwa die Kölner Rhein-Energie oder die Berliner Gasag – angekündigt, dass sie die Tarife erhöhen werden. Da in der Regel das Gaswirtschaftsjahr am 1. Oktober beginnt, wollen sie die neuen Preise erst Mitte September festlegen. Die Tendenz ist nach Angaben des Bundesverbandes der Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) aber eindeutig: Die gestiegenen Ölpreise machten eine Anpassung der Erdgaspreise erforderlich. Von den Erhöhungen wären in Deutschland 19,5 Millionen Bürger betroffen. Der Verbrauch steigt seit Jahren an. In 75 Prozent der Neubauten werden die Heizungen mit Gas betrieben. Traditionell ist in den Verträgen, welche die Versorger mit ihren Lieferanten, den Ferngasgesellschaften, schließen, die Entwicklung des Gaspreises an die Vorgaben vom Ölmarkt gekoppelt.

Für Verbraucherschützer lassen sich damit aber nicht Preisschritte rechtfertigen, wie sie die EWE angekündigt hat. „Das ist nicht nachvollziehbar“, sagte Aribert Peters, Vorsitzender des Vereins der Energieverbraucher. Die Lieferanten der Kommunalversorger würden ihre Preise schließlich nur um rund sechs Prozent anheben. Deutschlands größter Gasimporteur Eon Ruhrgas hatte im Mai angekündigt, die Preise im Herbst vermutlich um sieben bis acht Prozent zu erhöhen. juf/HB

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