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Wirtschaft: Das Geschäft mit Flughäfen lockt

Private Unternehmen sind schon längst dabei / Staatliche Stellen sind bei Finanzierung überfordert MÜNCHEN (ek/HB).Für staatliche Flughafeneigentümer ist es zur Zeit "total attraktiv", sich im Wege der Privatisierung von ihren Flughäfen zu trennen: "Die Preise sind gut, denn jeder will in die erste Liga der Global Player im Airport-Management aufsteigen", kommentiert Dieter Schneiderbauer, Vizepräsident der Mercer Management Consulting, einer unter anderem auf verkehrswirtschaftliche Fragen spezialisierten Beratungsfirma in München.

Private Unternehmen sind schon längst dabei / Staatliche Stellen sind bei Finanzierung überfordert MÜNCHEN (ek/HB).Für staatliche Flughafeneigentümer ist es zur Zeit "total attraktiv", sich im Wege der Privatisierung von ihren Flughäfen zu trennen: "Die Preise sind gut, denn jeder will in die erste Liga der Global Player im Airport-Management aufsteigen", kommentiert Dieter Schneiderbauer, Vizepräsident der Mercer Management Consulting, einer unter anderem auf verkehrswirtschaftliche Fragen spezialisierten Beratungsfirma in München.Die Airport-Privatisierung werde in den kommenden Jahren "überraschend schnell vorankommen" - nicht zuletzt ausgelöst durch die neue Entwicklung in Deutschland.Die zum Jahresbeginn vollzogene Teilprivatisierung des Düsseldorfer Flughafens habe dabei wie ein fallender Dominostein gewirkt.In das Airport-Geschäft muß nach Einschätzung von Mercer dringend Bewegung kommen.Denn angesichts des anhaltenden Verkehrswachstums in der Luftfahrt mit einer prognostizierten Fluggast-Verdoppelung von 1995 bis 2015 auf dann 2,6 Milliarden Passagiere pro Jahr stoßen immer mehr Airports an die Kapazitätsgrenzen.Zugleich aber fehlt den öffentlichen Betreibern die Finanzkraft, mit dem stürmischen Wachstum Schritt zu halten.Bis zum Jahr 2005 müßten allein, so folgert die Beratungsfirma auf der Basis von Analysen der Internationalen Luftverkehrsorganisation ICAO, 250 bis 350 Mrd.Dollar in die Flughafen-Infrastruktur gepumpt werden, damit der Verkehr nicht zusammenbricht.Ihren Spitzenreiter in diesem Business hat die Liga längst: Es ist die aus der englischen Flughafenbehörde British Airport Authority vorgegangene und vollständig privatisierte Kapitalgesellschaft BAA Plc.BAA habe sich, so Schneiderbauer, in den 80er Jahren "einfach neu erfunden", habe das Airport-Geschäft neu analysiert, neue Kundengruppen und Ertragsmöglichkeiten entdeckt und zunächst auf sieben britischen Flughäfen viel Geld verdient.Heute betreibt BAA das Airport-Geschäft auf Managementbasis in Pittsburgh, Indianapolis, Melbourne und Neapel und bietet zudem Airport-Betreiberdienstleistungen praktisch auf allen Kontinenten an.Neben BAA dürften die aus dem Lockheed-Konzern hervorgegangene US-Airport Group International (AGI) und die Amsterdamer Flughafen Schiphol Gesellschaft die aussichtsreichsten Bewerber um die Führerschaft im globalen Airport-Management sein.Als potentielle Spieler in diesem Markt sieht Mercer nicht nur Unternehmen, die aus dem Flughafengeschäft kommen.So sei in Großbritannien bereits die Busgesellschaft National Express bei kleineren Flughäfen eingestiegen.Richtungsweisend sei auch das Engagement der Hochtief AG.

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