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Wirtschaft: Das Image der Branche ist stark beschädigt

Was macht eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft? Wie sehr ist sie für Wirschaftsskandale verantwortlich?

Was macht eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft? Wie sehr ist sie für Wirschaftsskandale verantwortlich? Die Antworten hierzu gab KPMG Vorstandssprecher Harald Wiedmann am Dienstag in Berlin. "Wir müssen den Jahres- und Konzernabschluss sowie den Lagebericht von Kapitalgesellschaften prüfen", erläuterte Wiedmann, "bei Aktiengesellschaften kontrollieren wir auch die Arbeit des Vorstandes", erläuterte Wiedmann. "Im Fall von Holzmann haben wir getan, was in unserer Macht steht", sagte Wiedmann.

Eine Studie des Emnid-Instituts, eines der führenden deutschen Markt- und Meinungsforschungsinstitute, zeigte, dass die Öffentlichkeit wesentlich höhere Erwartungen an Wirtschaftsprüfer hat. So glaubten 60 Prozent von 2009 Befragten, dass Wirtschaftsprüfer auch die Geschäftspolitik, das Management und die Personalpolitik kontrollieren müssen. 32 Prozent der Befragten denken sogar, dass Wirtschaftsprüfer die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland beurteilen würden. "Das ist nicht unsere Aufgabe", sagt Wiedmann, "wir sind nicht die Vollkasko-Versicherung der Nation", betont Wiedmann.

Da drei Viertel der Befragten Wirtschaftsprüfer mit Skandalen, wie der Holzmann-Krise assoziieren, habe das Image sehr gelitten. "Wir suchen dringend rund 700 neue Mitarbeiter", sagte Wiedmann. Der schlechte Ruf erschwere die Suche. Zudem schrecke die lange Ausbildung von vier Jahren nach dem Studium viele Absolventen ab. In England sei ein Wirtschaftsprüfer zu Beginn seiner Karriere 24 Jahre alt, in Deutschland 35. Teile der Ausbildung zum Wirtschaftsprüfer müssten in die Universitäten verlagert werden, forderte Wiedmann. Ein neuer Gesetzentwurf sieht vor, dass die Prüfungsmethoden von einer Konkurrenz-Gesellschaft kontrolliert werden. So soll das Vertrauen in Wirtschaftsprüfungsgesellschaften wieder steigen.

rhi

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