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Wirtschaft: Das Überleben von Mobilcom ist vorerst gesichert

Berlin (dri/HB/vis). Die drohende Insolvenz des Mobilfunkunternehmenar abgewendet.

Berlin (dri/HB/vis). Die drohende Insolvenz des Mobilfunkunternehmenar abgewendet. Der Großaktionär France Télécom hat sich mit den 17 Gläubigerbanken grundsätzlich auf eine Umschuldung des Ende Juli fälligen Kredits über 4,7 Milliarden Euro geeinigt. Das teilte der französische Konzern am Donnerstag mit.

Doch das sei nur ein erster Schritt, hieß es. Vor der Unterzeichnung des Vertrages müsse noch eine Einigung mit den Lieferanten Nokia und Ericsson erzielt werden. Die Hersteller von Mobilfunksausrüstung haben Mobilcom Lieferantenkredite im Volumen von 1,1 Milliarden Euro gewährt. Und: Mobilcom-Chef Gerhard Schmid müsse gehen, sagte ein Sprecher von France Télécom. Der Aufsichtsrat des Unternehmens könnte bereits bei seinem Treffen am heutigen Freitag das Ausscheiden von Firmengründer Schmid als Vorstandschef beschließen.

Seit Monaten streiten sich Schmid und France Télécom über den Geschäftsplan von Mobilcom. Schmid wollte wesentlich mehr Geld in den Aufbau des neuen UMTS-Mobilfunknetzes investieren als die Franzosen, konnte das aber ohne Finanzspritzen und Bürgschaften von France Télécom, die 28,5 Prozent an dem Unternehmen hält, nicht finanzieren. Weil man sich über die Strategie nicht einigen konnte, zeigte sich Schmid bereit, seinen Posten zu räumen und seine Anteile zu verkaufen. Schmid und seine Frau halten rund 50 Prozent der Anteile an Mobilcom. Doch Schmid will 22 Euro pro Aktie, die am Nachmittag bei 8,98 Euro notierte.

Nach der Einigung mit den Gläubigerbanken will France Télécom nach Informationen des Handelsblatts Schmid jetzt Orange-Aktien für sein Mobilcom-Paket anbieten und kein Bargeld. Das erfuhr das Handelsblatt aus Bankenkreisen. Dabei wollen die Franzosen die noch ausstehende Rückzahlung einer Provision von 68 Millionen Euro an Schmids Ehefrau aus einem unsauberen Aktiengeschäft als Druckmittel nutzen.

Das Angebot wäre etwa zehn Euro pro Aktie wert und entspräche damit dem Angebot von France Télécom an die freien Aktionäre. Das Tauschverhältnis soll sich am Durchschnittskurs der letzten 90 Tage orientieren. Dieser Wert liegt für Mobilcom aktuell bei 14,83 Euro und für Orange bei 6,63 Euro. Für eine Aktie würden die Mobilcom-Eigner demnach 2,24 Orange-Anteile bekommen.

Ein Sprecher von Mobilcom sagte, die Einigung mit den Banken sei ein großer Schritt, das Überleben von Mobilcom zu sichern. Mobilcom ist an den Verhandlungen allerdings nicht beteiligt. Die Ansprüche der Gläubigerbanken aus dem Überbrückungs-Darlehen sollen mittelfristig in France-Télécom-Aktien umgewandelt werden.

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