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Wirtschaft: "Das Umfeld bleibt positiv"

TAGESSPIEGEL-INTERVIEW: Fondsmanager - Von einer Katastrophe kann keine Rede seinTspZum befürchteten Kurseinbruch kam es am Montag nicht.Rolf Obertreis fragte Helmut Hipper, Fondsmanager bei Union Investment, der Fondsgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken, nach den Gründen für die moderaten Kursverluste.

TAGESSPIEGEL-INTERVIEW: Fondsmanager - Von einer Katastrophe kann keine Rede seinTsp

Zum befürchteten Kurseinbruch kam es am Montag nicht.Rolf Obertreis fragte Helmut Hipper, Fondsmanager bei Union Investment, der Fondsgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken, nach den Gründen für die moderaten Kursverluste. TAGESSPIEGEL: Der Dax hat mit knapp zwei Prozent weniger verloren als viele erwartet hatten.Warum? HIPPER: Der Anlagebedarf ist nach wie vor groß.Insbesondere auch in die Fonds fließt immer noch viel Geld, das angelegt werden muß.Viele haben auch auf günstigere Kurse gewartet und sind heute eingestiegen. TAGESSPIEGEL: Ging es möglicherweise in den vergangenen Monaten zu schnell nach oben? War die Börse überhitzt? HIPPER: Sicherlich.Wir hatten allein im Juli einen Anstieg um 17 Prozent im Dax.Verglichen mit dem Jahresanfang war das ein Plus von 53,7 Prozent.So viel in sieben Monaten zuzulegen, das ist schon sehr viel. TAGESSPIEGEL: Hat sich die Börse damit gefangen oder geht es noch weiter runter? HIPPER: Aktien sind trotz des heutigen Rückganges immer noch nicht billig.Wir erwarten, daß sich die Kurse zum Jahresende auf dem jetzigen Niveau bewegen.Auch damit könnte man sehr zufrieden sein.Wir haben schließlich immer noch ein Plus von 40 Prozent verglichen mit dem Jahresanfang. TAGESSPIEGEL: Alles blickt derzeit nach Amerika.Aber wie sieht hierzulande das Umfeld für Aktien aus? HIPPER: Längerfristig nach wie vor positiv.Wir haben ein Wirtschaftswachstum ohne Überhitzung.Es ist nicht mit einem deutlichen Zinsanstieg zu rechnen.Strukturell hat sich zudem einiges zum positiven verändert: Das Interesse an Aktien ist generell gestiegen, auch im Hinblick auf die Altersvorsorge.Dazu kommen die geringen Zinsen bei anderen Anlageformen.Ferner hat sich die Steuersituation verbessert, verwiesen sei nur auf die Abschaffung der Vermögenssteuer.Auch die Zulassung von Pensionsfonds dürfte die Nachfrage nach Aktien beleben.Und schließlich ist die Gewinnentwicklung bei den Unternehmen positiv. TAGESSPIEGEL: Könnte die Bundesbank den Börsianern mit einer Zinserhöhung dazwischen kommen? HIPPER: Das sehen wir aktuell nicht.Für die langfristige Aktienentwicklung sind die Gewinne ohnehin wichtiger als die Zinsen. TAGESSPIEGEL: Wie sollen sich Kleinanleger verhalten? HIPPER: Aktienanlage muß man langfristig betrachten.In einzelnen Titeln kann man bestimmt schon wieder zukaufen.Wir plädieren natürlich für Fonds, da hat man die Risiken verteilt.Bei Einzelanlagen kaufen wir derzeit Bankentitel, SAP, Adidas oder Fresenius.Das sind auch längerfristig interessante Werte. TAGESSPIEGEL: Eine Katastrophe war das also heute für die Börse nicht. HIPPER: Nein, auf keinen Fall.Es ist rückbliêkend betrachtet ohnehin oft so gewesen, daß starke Kursrückgänge relativ schnell vorbei waren und entsprechend eine Gegenbewegung einsetzt.Heute hat sich das anscheinend bereits innerhalb eines Handelstages gedreht.

Tsp

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