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Wirtschaft: Das USA-Geschäft hat Priorität

Francotyp-Postalia will den Amerikanern Marktanteile abjagen Berlin.Francotyp-Postalia, mit 60 Prozent der Anteile Marktführer in Deutschland für Frankiermaschinen und Postbearbeitungssysteme, setzt bei rückläufigem Heimatgeschäft gezielt auf die Absatzoase USA.

Francotyp-Postalia will den Amerikanern Marktanteile abjagen

Berlin.Francotyp-Postalia, mit 60 Prozent der Anteile Marktführer in Deutschland für Frankiermaschinen und Postbearbeitungssysteme, setzt bei rückläufigem Heimatgeschäft gezielt auf die Absatzoase USA.Zusammen mit Deutschland, Frankreich und Großbritannien kontrollieren die Staaten rund 75 Prozent des Weltmarktes für Frankiermaschinen.Mit 1,8 Mill.Geräten im eigenen Gebrauch liegen die Amerikaner in diesem bevorzugten Anbieterfeld ungeschlagen an der Spitze.Chancen, die Absatzzahlen in den USA weiter zu verbessern, sieht das Firmenmanagement von Francotyp-Postalia in der zum großen Teil veralteten Technik der amerikanischen Anlagen. Bis zum Jahr 2000 wollen sich die USA dem weltweiten Trend anschließen und ihre Systeme weitgehend digitaliseren.Wie Vorstandsmitglied Werner Heßhausen am Rande einer Mitgliederversammlung seines Verbandes VDMA am Mittwoch auf dem Firmengelände in Birkenwerder sagte, verfüge sein Unternehmen bereits seit 1991 über vollelektronische Systeme, die allen Ansprüchen gerecht werden.Neben einer sorgfältigen Nischenpolitik und qualifiziertem Kostenmanagement gehörten vor allem der Ausbau des internationalen Vertriebsnetzes sowie das permanente Vorantreiben der technischen Innovation zu den Eckpfeilern der Unternehmensstrategie.Das habe dazu geführt, daß sich Francotyp-Postalia in Europa mit 30 Prozent und weltweit mit zwölf Prozent auf den internationalen Märkten durchsetzen konnte. Mit Blick auf die großen Potentiale jenseits des Atlantik hat die Firma früh genug eigene Standbeine in den USA und Kanada gegründet.Der Einsatz hat sich gelohnt.1995 und 1996 war die Tochter mit Sitz in Chicago die am schnellsten gewachsene Company für Frankiermaschinen.Dabei wollen sich die Deutschen von den mit 86 Prozent Marktanteil beherrschenden Kräften des amerikanischen Konkurrenten nicht einschüchtern lassen.Die Pläne der Firma, die 1994 vor den Toren Berlins für 56 Mill.DM ein nagelneues Werk baute, sehen vor, spätestens bis 2000 den Umsatz in den USA zu vervierfachen.Im zurückliegenden Geschäftsjahr wurden in den Staaten zwölf Mill.US-Dollar erwirtschaftet. Hintergrund des verstärkten Engagements in den USA ist ein zusammen mit dem Gesellschafter ausgehandelter Plan, der die Ausweitung des Geschäfts vor allem in den Ländern vorsieht, in denen das Unternehmen noch unterrepräsentiert ist.Neben den Staaten stehen auch Frankreich und Großbritannien auf dieser Liste.Seit 1989 gehört Francotyp-Postalia zur Röchling-Gruppe; mit rund 200 Töchtern und einem Jahresumsatz von nahezu acht Mrd.DM einer der größten deutschen Familienkonzerne.Mit Röchling kam das Unternehmen wieder auf die Beine.Nach einer Reorganisation wurden 200 Mitarbeiter entlassen und die Standorte Berlin und Offenbach zugunsten des neuen Werkes in Birkenwerder aufgegeben.Das Unternehmen hat heute insgesamt 750 Beschäftigte und neben ihren Gesellschaften in den USA und Kanada Tochterfirmen in Großbritannien, Belgien und Österreich.Um den deutlichen Innovationsvorsprung gegenüber den Konkurrenten zu halten, gibt Francotyp-Postalia über zehn Prozent vom Umsatz für Forschung und Entwicklung aus.Nach den Plänen des Vorstands soll der Gruppenumsatz 1997 von zuletzt 180 auf 200 Mill.DM erhöht werden.Bei einer Exportsteigerung von jährlich 44 Prozent und einem ausgewiesenen Gewinn von drei Prozent nach Steuern ist man im Unternehmen optimistisch, schon bald zur alten Ertragsstärke zurückzukehren.

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