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Das Vermächtnis des Apple-Chefs: Jobs hinterlässt sieben Milliarden Dollar

Ein Testament ist nicht bekannt, doch Weggefährten gehen davon aus, dass Jobs’ Ehefrau Laurene die Verantwortung für das Vermögen übernehmen wird. Am Freitag sollte der Apple-Mitbegründer in den USA beerdigt werden.

Von Anja Sokolow, dpa

Zwei Tage nach seinem Tod sollte der Apple-Mitbegründer Steve Jobs nach Medienberichten beigesetzt werden. Die Beerdigung finde am Freitag im engsten Kreis statt, berichtete das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Wo und wann genau die Beisetzung stattfinde, wollte der Informant mit Rücksicht auf die Familie des Computerpioniers nicht sagen.

Jobs war am Mittwoch im Alter von 56 Jahren an den Folgen eines langwierigen Krebsleidens gestorben.

Was wird aus den Milliarden von Steve Jobs? Beim Apple-Gründer sammelte sich ein Vermögen von mehr als sieben Milliarden Dollar an, vor allem aus dem Verkauf des Animationsstudios Pixar an Disney. Ein Testament ist nicht bekannt, doch Weggefährten gehen laut US-Medien davon aus, dass Jobs’ Ehefrau Laurene die Verantwortung für das Vermögen übernehmen wird. Jobs, bekannt für seinen schlichten Kleiderstil mit schwarzem Rollkragenpulli und Jeans, hatte sich nie viel aus Geld gemacht. Sein Haus war groß, aber nicht protzig, der einzige bekannte Luxus war ein hochgetuntes Mercedes-Benz-Coupé.

Blogger John Gruber erinnerte sich, wie er nach dem letzten öffentlichen Auftritt von Jobs im Juni von alten Grasspuren auf dessen Schuhsohlen schockiert war. „Er hatte bestimmt mehr als ein Paar davon. Er hätte die ganze Fabrik kaufen können.“ Aber das Äußere habe keine Rolle gespielt. Indes wurde auch immer wieder bemängelt, dass der Apple-Chef im Gegensatz zu anderen aus dem Club der Reichen wie zum Beispiel Microsoft- Gründer Bill Gates nicht als großzügiger Spender in Erscheinung getreten sei. Auch Investmentlegende Warren Buffett habe Jobs nicht für seine Milliardärs- Spendeninitiative gewinnen können.

Doch nun schürt Google-Verwaltungsratschef Eric Schmidt die Erwartung, dass von Jobs’ Milliarden noch Großes zu erwarten sein könnte. Er könne zwar nicht darüber reden, was mit dem Vermögen des am Mittwoch gestorbenen Apple-Gründers passiert, sagte der langjährige Freund der „New York Times“. Aber: „Das alles wird sich entfalten. Ich sage nur, dass er ein sehr nachdenklicher Mensch war und sich sehr um die Welt sorgte.“ Auf jeden Fall habe Jobs noch einen „dritten Akt“ nach der Gründung und Rettung von Apple schaffen wollen.

Jobs hatte viel Zeit, sich auf seinen Tod vorzubereiten. Er habe schon seit Februar gewusst, dass das Ende näherrücke, berichtete die „New York Times“. In den folgenden Monaten habe er zwar um sein Leben gekämpft, unter anderem mit neuen Medikamenten, aber auch Abschied von Freunden genommen und besonders viel Zeit mit Frau und Kindern verbracht. Jobs hatte einen Sohn und zwei Töchter aus der Ehe mit Laurene sowie eine Tochter aus einer früheren Beziehung. „Er fühlte sich schrecklich, weil er uns verlassen musste“, sagte seine Halbschwester Mona Simpson. Noch ganz am Schluss habe er aber auch seinen Apple- Kollegen Vorschläge zur Präsentation des neuen iPhone 4S gemacht, hieß es. Das Smartphone wurde am Vorabend von Jobs’ Tod vorgestellt. Viele Fans waren enttäuscht, dass es nur die Weiterentwicklung des aktuellen Modells ist, und viele hofften vergeblich auf einen kurzen Auftritt von Jobs.

Sein Biograf Walter Isaacson, der Jobs wenige Wochen vor dessen Tod besuchte, berichtet, der 56-Jährige sei so schwach gewesen, dass er ein Schlafzimmer im Erdgeschoss seines Hauses bezog, weil er nicht mehr die Treppe nach oben schaffte. „Er hatte Schmerzen, aber sein Verstand war immer noch scharf und sein Humor lebendig“, schrieb Isaacson in einem Artikel im „Time“-Magazin. (mit dpa)

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