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Wirtschaft: Das zweite Leben der Firma Herlitz

Von Daniel Rhee-Piening Es gibt also doch noch gute Nachrichten aus Berlin. Herlitz, mit 2700 Beschäftigten einer der größten privaten Arbeitgeber der Stadt und lange Zeit auch ein Aushängeschild, kann neu beginnen.

Von Daniel Rhee-Piening

Es gibt also doch noch gute Nachrichten aus Berlin. Herlitz, mit 2700 Beschäftigten einer der größten privaten Arbeitgeber der Stadt und lange Zeit auch ein Aushängeschild, kann neu beginnen. Ermöglicht wird dies durch den Verzicht der Banken und Lieferanten, des Pensionssicherungsvereins und nicht zuletzt der Arbeitnehmer. Sie alle büßen für den Größenwahn des Familienmanagements. Herlitz ist von Herlitz in den Ruin getrieben worden. So bitter es für die Gläubiger jetzt auch sein mag, sie hätten sonst vor einem Scherbenhaufen gestanden und noch mehr Geld verloren. Und es hätten weit mehr Arbeitsplätze auf dem Spiel gestanden.

Doch der Verzicht kann nur ein Anfang sein. Herlitz muss beweisen, dass im Kerngeschäft dauerhaft Geld verdient werden kann. Dies ist schwer. Die Margen im Einzelhandel werden immer enger und die Handelskonzerne versuchen deshalb, die Konditionen bei den Zulieferern zu drücken. Herlitz steht in scharfem Wettbewerb zu nlosen Billiganbietern. Liegen die Berliner einmal mit der Produktplanung schief, läuft eine Weihnachts- oder Schulanfang-Saison nicht wie geplant, steht das Unternehmen sehr schnell wieder auf der Kippe.

Ob aus Herlitz wirklich wieder eine Perle werden kann, wird sich auch daran zeigen, wie schnell es gelingt, einen Investoren zu finden. Schließlich ist es nicht Aufgabe der Banken, die jetzt immerhin 70 Prozent des Kapitals vom Herlitz halten, Aktenordner und Heftklammern zu produzieren.

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