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Datenpanne: Scharfe Kritik an Telekom-Vorstand

Die Geduld ist zu Ende: Nach der neuen Datenpanne bei der Deutschen Telekom hat die Gewerkschaft Verdi den Vorstand heftig kritisiert. Die Arbeitnehmervertreter fordern personelle Konsequenzen.

Die Telekom verhalte sich "wie eine Klitsche, die von einer Garage aus agiert", sagte Ado Wilhelm, Verdi-Vertreter im Aufsichtsrat der Handy-Tochter T-Mobile, der "Frankfurter Rundschau". Der Vorstand müsse personelle Konsequenzen ziehen, wenn ständig Pannen aufträten. "Es ist unverantwortlich, dass keiner etwas zu der Sache sagt." Für die Strukturprobleme sei die Konzernführung verantwortlich, namentlich T-Home-Vorstand Timotheus Höttges.

Die Telekom hatte am Samstag ein neues Sicherheitsleck einräumen müssen: Daten von mehr als 30 Millionen Handy-Kunden inklusive ihre Bankdaten konnten mit Hilfe weniger Benutzerangaben und eines Passwortes abgerufen und manipuliert werden. "Da verliert ja der letzte Kunde sein Vertrauen", sagte Wilhelm. Telekom-Chef René Obermann erwecke den Eindruck, als seien Mitarbeiter an dem Desaster schuld, die "besser geschult" werden müssten, kritisierte der Gewerkschaftsvertreter. "Das ist völliger Schwachsinn." Der Aufsichtsrat werde über die Datenpannen regelmäßig "komplett im Dunkeln gelassen".

Vorfälle wie diese seien geschäftskritisch: "Das schreckt auch Investoren ab, wenn ein Unternehmen sich so fahrlässig verhält." Die Regierung als Eigentümerin der Telekom müsse sich einschalten, forderte Wilhelm. Das Bundesfinanzministerium und die Kreditanstalt für Wiederaufbau hätten eine Verpflichtung einzugreifen, "bei solch gravierenden Auswirkungen auf das Unternehmen". (mfa/AFP)

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