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Datenskandal: Lidl entlässt Deutschland-Chef

Lidl zieht Konsequenzen aus dem Datenschutz-Skandal und trennt sich von Frank-Michael Mros, bislang Chef von Lidl Deutschland. Gleichzeitig verteidigt der Lebensmittel-Discounter, dass er Informationen über den Gesundheitszustand seiner Mitarbeiter gesammelt hat.

Ein Stapel achtlos im Mülleimer entsorgter Akten markiert das Ende der Karriere von Frank-Michael Mros, bisheriger Chef von Lidl Deutschland. Der Lebensmittel-Discounter hat Mros jetzt von seinen Aufgaben entbunden, Nachfolger soll der 59-jährige Jürgen Kisseberth werden, der bereits seit zwei Jahren in leitenden Positionen des Unternehmens tätig ist.

In einem öffentlichen Mülleimer in Bochum wurden am Wochenende sensible firmeninterne Unterlagen gefunden, in denen Lidl Informationen über Erkrankungen von Mitarbeitern festgehalten hat. Laut Lidl seien diese Informationen genutzt worden, um beim Einsatz der Mitarbeiter Rücksicht auf deren Gesundheitszustand nehmen zu können.  Bundesdatenschutz-Beauftragter Peter Schaar hingegen protestiert: "Der Grund einer Erkrankung geht den Arbeitgeber grundsätzlich nichts an.“ 

Laut Lidl sei die Arbeit mit den Krankheitslisten bereits Ende 2008 eingestellt worden. Seitdem setzt der Discounter ein neues Datenschutzkonzept um. Damals wurde bekannt, dass Lidl mit Hilfe von Detekteien unter anderem das Privatleben der Angestellten ausspionieren ließ. Der Discounter musste deswegen knapp 1,5 Millionen Euro Strafe zahlen.  (mm/Reuters)

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