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Wirtschaft: Dax stürzt unter die Marke von 2600 Punkten

Deutsche Bank und Commerzbank verlieren massiv an Wert

Berlin (Tsp). Ein erneuter Kursrutsch hat am Dienstag den Dax erstmals seit sechs Jahren wieder unter die Marke von 2600 Punkten gedrückt. Am Abend notierte der Index um 4,6 Prozent niedriger bei 2544,59 Zählern. Der Index schloss mit einem Minus von 1,7 Prozent bei 2622,09 Punkten. Während sich die Kurse am Neuen Markt vergleichsweise moderat verbilligten, standen die Finanz-Schwergewichte Deutsche Bank und Commerzbank massiv unter Druck.

Die Agentur Standard & Poors (S&P) stufte wesentliche Ratings für die Commerzbank herunter. Die Aktie von Deutschlands drittgrößtem börsennotierten Kreditinstitut setzte daraufhin ihre Talfahrt rasant fort und erreichte am Abend einen neuen historischen Tiefstand bei 5,16 Euro. Das entsprach einem Minus von 9,5 Prozent. Bei Börsenschluss verbesserte sich der Kurs auf ein Minus von sieben Prozent. Das fundamentale Kreditrating der Bank sei auf „A-“ von bislang „A“ reduziert worden, teilte S&P mit. Die Rückstufung habe aber nichts mit jüngsten Spekulationen über angebliche Liquiditätsprobleme der Bank, eine zu niedrige Kernkapitalquote oder außergewöhnlich hohe Verluste in einem ihrer Geschäftsbereiche zu tun. Entsprechende Befürchtungen am Markt seien unbegründet. Die Herabstufung reflektiere aber das weiter abgeschwächte Geschäft der Commerzbank und das verschlechterte Risikoprofil in einem insgesamt schwachen wirtschaftlichen Umfeld, hieß es.

Ebenfalls verkauft wurden die Aktien der Deutschen Bank. Der Wert verlor zeitweise fast acht Prozent, was Händler vor allem auf Gerüchte über eine möglicherweise bevorstehende Absenkung der Gewinnprognose bei Deutschlands größtem Kreditinstitut zurückführten. Die Deutsche Bank in Frankfurt wollte dazu keine Stellung nehmen.

Fondsmanager Boris Böhm von Nordinvest sagte, die Kursbewegung habe mit Spekulationen um mögliche Abschreibungen bei anderen Banken zu tun. So sei die Deutsche Bank mit ihren Investmentbanking-Aktivitäten ebenfalls den Risiken der Märkte ausgesetzt. Einige Aktienhändler verwiesen zudem auf eine Mitteilung der Investmentbank J.P. Morgan, wonach Investoren derzeit aus Bankentiteln in Versicherungswerte umschichten sollen. Begründet wurde dies damit, dass im Gegensatz zu Banken sich einige europäische Versicherer in der Börsenflaute besser behaupteten. Die Titel der Allianz notierten zeitweise gegen den Trend im Plus, drehten dann aber ebenfalls in die Verlustzone. Bei Börsenschluss lagen sie bei 79,40 Euro (minus 0,25 Prozent).

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