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Wirtschaft: Deag profitiert vom Konzertboom

Konzertveranstalter wartet noch auf Verlängerung seiner Kredite

Berlin (fo). Die Deutsche Entertainment AG (Deag) hat nach Einschätzung ihres Vorstandschefs und Hauptaktionärs Peter Schwenkow die existenzbedrohenden Folgen der Fehlinvestitionen ins Musical und Ticketgeschäft verarbeitet. Jetzt, so Schwenkow bei Vorlage seiner Bilanz am Donnerstag, profitiere die Deag vom Konzertboom. Das Unternehmen konzentriert sich wieder auf das Kerngeschäft als Veranstalter von Konzerten und Tourneen sowie den Betrieb von Spielstätten – wie die Berliner Waldbühne oder die Frankfurter Jahrhunderthalle – sowie Varieté-Theatern wie den Wintergarten. Für das laufende Jahr prognostiziert Schwenkow zwar einen Umsatzrückgang auf 120 Millionen nach 140 Millionen Euro im Vorjahr. Dafür soll aber das Ergebnis vor Steuern und Sondereffekten auf acht (Vorjahr: 2,6) Millionen Euro steigen.

Durch die Insolvenzen des Musicalveranstalters Stella und der Ticketgesellschaft Qivive stand die Deag selbst kurz vor der Insolvenz. Nur die radikale Trennung von diesen verlustreichen Geschäften und die Hilfe der Banken retteten den Berliner Veranstalter. Die jetzt vorgelegte Bilanz hat allerdings noch kein Testat der neuen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO, weil die Bankkredite bislang nicht auf den 31. März 2004 verlängert worden sind. Schwenkow ist aber sicher, dass die Zustimmungen der Bankengremien in den nächsten Tagen erfolgen wird. Um die Finanzierung der Deag zu sichern, hat Schwenkow selbst sein Darlehen von 7,5 Millionen Euro verlängert, der Konzertmanager Marcel Avram hat knapp 1,5 Millionen Euro an frischem Kapital eingebracht und hält jetzt zehn Prozent der Deag-Aktien.

Die Restrukturierung der Deag und die Trennung von den Altlasten belasteten das Ergebnis 2002 mit insgesamt 18,9 Millionen Euro. Operativ wurde zwar ein Gewinn von 7,5 Millionen Euro erwirtschaftet, am Ende blieb aber nur ein Bilanzverlust von 16,8 Millionen Euro. Im Zuge des Umbaus beschäftigt die Deag jetzt nur noch 216 Mitarbeiter, ein Jahr zuvor waren es noch 1876.

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