Wirtschaft: Degussa enttäuscht die Investoren Rendite verbessert,

Düsseldorf Die Degussa AG, Hersteller von Spezialchemieprodukten, ist mit ihrer Ertragslage im vergangenen Jahr hinter den Erwartungen der Investoren zurückgeblieben, sieht aber 2005 erstmals seit mehreren Jahren die Chance, ein Renditeergebnis oberhalb ihrer Kapitalkosten von rund elf Prozent zu erzielen. Vorstandschef Utz-Hellmuth Felcht sagte bei der Bilanzvorlage des weltgrößten Spezialchemiekonzerns, er rechne für 2005 mit einem „einstelligen Zuwachs beim Ebit“, dem Gewinn vor Zinsen und Steuern. Die Spekulationen um einen Börsengang des Mutterkonzerns RAG kommentierte Felcht, der auch dem Vorstand der RAG angehört, nicht.

„Das Ergebnis ist für uns alle enttäuschend“, sagte Felcht. Degussa hat 2004 aus einem kaum veränderten Umsatz von 11,2 Milliarden Euro ein um acht Prozent auf 965 Millionen Euro gestiegenes Betriebsergebnis und 298 Millionen Euro Jahresüberschuss erzielt.

Die Zahlen für das vierte Quartal und für das abgelaufene Jahr „liegen beim Ebit und beim Jahresüberschuss unterhalb unserer Schätzungen und der Markterwartung“, sagte die Chemie-Analystin der Landesbank Rheinland-Pfalz, Silke Stegemann. An der Börse sank der Kurs der Degussa-Aktie, die seit vergangenem August von einem Niveau um 24 Euro um zwei Fünftel zugelegt hat, um mehr als zwei Prozent auf 33,09 Euro.

Obwohl der Konzern laut Felcht 2004 bis zu 40 Prozent höhere Rohstoffpreise zahlen musste, sei es zu selten gelungen, die Preise an die Kunden durchzureichen. Degussa werde auch 2005 die Preise nur graduell erhöhen können, sagte Helaba-Trust-Chemie-Analyst Dennis Nacken. Von zwei Geschäftsfeldern wird sich der Konzern 2005 noch trennen. Nicht dazu zählt der schon angekündigte Verkauf der Nahrungsmittelsparte und der Wasserchemie. Felcht hat zudem weitere Ziele: Das Programm „Degussa 2008“ solle die Kundenorientierung verbessern, die Werke wettbewerbsfähiger machen und die Expansion in Schwellenländer fördern. abo/HB

-