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Wirtschaft: Dem globalen Handel droht eine weitere Abkühlung

GENF (jdh).Der Gesamtwert der weltweit gehandelten Güter und Dienstleistungen wird sich 1998 gegenüber dem Wert für 1997 verringern.

GENF (jdh).Der Gesamtwert der weltweit gehandelten Güter und Dienstleistungen wird sich 1998 gegenüber dem Wert für 1997 verringern.Im vergangenen Jahr wurden Waren im Wert von 5,3 Billionen Dollar exportiert.Im gleichen Zeitraum belief sich der Wert der ausgeführten Dienstleistungen auf 1,31 Billionen Dollar.Den für 1998 erwarteten Rückgang des Wachstums im Handel und in der globalen Wirtschaftsleistung schreiben die Ökonomen der Welthandelsorganisation (WTO) in ihrem in Genf vorgestellten Jahresbericht "der Rezession in Japan und den tiefen und weitläufigen Auswirkungen der Finanzkrise in den ostasiatischen Staaten" zu.Auch die abgekühlten Konjunkturen in Großbritannien und Lateinamerika hätten dazu beigetragen.Während 1997 das Wachstum des Weltgüterhandels gegenüber 1996 noch rund 10 Prozent betrug, und damit einen historischen Höchststand erreichte, wird sich die Wachstumsrate in diesem Jahr nur noch auf vier bis fünf Prozent belaufen.Ohne den Sog der US-Wirtschaft, die in den ersten neun Monaten 1998 rund vier Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres importierte, wäre der Welthandel stärker zurückgegangen.Die Importe der EU-Staaten stiegen von Januar bis September 1998 um fünf Prozent, ihre Exporte legten nur leicht um 0,3 Prozent zu.Für 1999 erwarten die Genfer Fachleute jedoch wieder einen steileren Anstieg der Welthandelskurve.

Größter Exporteur von Gütern blieben 1997 die USA mit einem Weltmarktanteil von 12,6 Prozent.Während aus den Vereinigten Staaten Güter im Wert von 699 Mrd.Dollar ausgeführt wurden, exportierte Deutschland, das den zweiten Platz belegt, Güter im Wert von 512 Mrd.Dollar und erreichte einen Anteil von 9,4 Prozent.Allerdings schreiben die WTO-Fachleute, daß der Wert der deutschen Ausfuhren um zwei Prozent gegenüber 1996 zurückgegangen wäre.Bei den Importen für Güter ergibt sich fast eine identische Rangfolge: Spitzenreiter USA führte Waren im Wert 899 Mrd.Dollar ein, der Zweitplazierte Deutschland erwarb im Ausland für (441 Mrd.).Trotz der weltweiten ökonomischen Erschütterungen erkennen die Experten "keinen fundamentalen Richtungswechsel in der Handelspolitik, auch nicht in jenen Ländern, die am stärksten von der Krise betroffen sind".Dennoch warnt die WTO eindringlich vor möglichen Versuchungen Schutzmauern zu errichten.Zumal die Ausfuhren der von der Asienkrise am meisten betroffenen Staaten ansteigen könnten.

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