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Wirtschaft: Dem Risiko auf die Sprünge geholfen

Deutschland ist ein risikoscheues Land.Junge Menschen wollen am liebsten im öffentlichen Dienst arbeiten, wenn sie dort einen sicheren Job bekommen können.

Deutschland ist ein risikoscheues Land.Junge Menschen wollen am liebsten im öffentlichen Dienst arbeiten, wenn sie dort einen sicheren Job bekommen können.Wer ein kleines Vermögen bilden will, legt es in Investmentfonds an, die sich am Wertzuwachs der größten deutschen Unternehmen orientieren.Oder er baut ein Haus.Und Banken leihen nur einem Geld, der entweder einen sicheren Job oder ein Haus hat.

Das sind die Grunderkenntnisse, die seit Jahren zur Erklärung herangezogen werden, warum es in Deutschland so wenig Unternehmer gibt.Abhilfe schaffen will nun der Wirtschaftsminister.Er will Beteiligungskapital mobilisieren, das unternehmungslustigen jungen Menschen die ersten Schritte erleichtern soll.Das macht er, indem er Anlegern, die in einen Jungunternehmer investieren, eine Bürgschaft verspricht.Geht der Gründer pleite, will der Staat für die Gläubiger das Risiko herabsetzen.

Zweifellos kann ein solches Instrument Risikokapital mobilisieren, wo es sonst kein Geld - und auch keine Unternehmensgründung - gäbe.Nur, daß der Begriff Risikokapital nicht mehr ganz stimmt.Zweifellos nämlich werden nun auch Unternehmen gegründet, die es eigentlich nicht verdienen: weil es für sie ohne den Staat niemanden gäbe, der sie finanziert.Unternehmensgründer brauchen einen Staat, der ihnen den Start erleichtert.Einen, der ihnen attraktive Steuersätze und ein experimentierfreudiges Umfeld zur Verfügung stellt.Hätten sie das, würde Müllers steuerfinanzierte Risikoförderung nicht mehr nötig sein.

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