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Wirtschaft: Depressionen kosten Milliarden

Studie errechnet Schaden für die Volkswirtschaft

Berlin - Sie gilt als die Hauptursache für Frühverrentung und Arbeitsunfähigkeit und ist mittlerweile zur Volkskrankheit geworden: Vier Millionen Menschen leiden hierzulande an einer Depression – einer Krankheit die auch die Volkswirtschaft belastet. Jedes Jahr verursacht sie Kosten in Höhe von bis zu 22 Milliarden Euro, wie das Rheinisch Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) für den Versicherer Allianz errechnet hat. „Psychische Belastungen, Burnout oder Depressionen werden damit zu einem Kostenfaktor, der nicht mehr einfach ignoriert werden kann“, sagte Christian Molt, Vorstandsmitglied der Allianz Privaten Krankenversicherungs AG.

Allein zwischen 2002 und 2008 sind der Studie zufolge die direkten Krankheitskosten um ein Drittel auf 5,2 Milliarden Euro im Jahr gestiegen, errechneten die Wissenschaftler. Hinzu kommen die deutlich höheren indirekte Kosten, die die Studie zwischen 10,3 und 16,7 Milliarden Euro veranschlagt. Die Studie nennt als größten indirekten Kostenfaktor die verminderte Produktivität am Arbeitsplatz, aber auch Erwerbs- und Arbeitsunfähigkeit sowie Mortalität. Nach Angaben der Allianz treibt die Krankheit 7000 Menschen in den Tod.

Die Kosten könnten in Zukunft noch weiter steigen. Die Weltgesundheitsorganisation prognostiziert, dass die Depression im Jahr 2030 die häufigste Krankheit in den Industrienationen sein wird. jmi

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