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Wirtschaft: Der Aufbau Ost hat weiter Priorität

BERLIN (olm).Die deutschen Privatbanken wollen sich verstärkt darum bemühen, den Aufbau Ost weiter voranzubringen.

BERLIN (olm).Die deutschen Privatbanken wollen sich verstärkt darum bemühen, den Aufbau Ost weiter voranzubringen.Der Bestand ihrer Kredite an Unternehmen in den neuen Ländern stieg Ende 1998 auf 65,8 Mrd.DM.Wie der Vorstandsvorsitzende des Bankverbandes mittel- und ostdeutscher Länder Rudi Puchta im Rahmen der 50-JahrFeier des Verbandes am Dienstag abend sagte, habe man damit einen Marktanteil von über 43 Prozent erreicht.Auch bei der Vermittlung und Weiterreichung der öffentlichen Fördermittel könne auf die Mithilfe der Banken nicht verzichtet werden.Von den insgesamt 5,8 Mrd.DM der Deutschen Ausgleichsbank und der Kreditanstalt für Wiederaufbau wurden 2,4 Mrd.DM nach Aussage Puchtas von den privaten Banken an deren Kunden in Ostdeutschland durchgeleitet.

Wie Puchta setzte sich auch der Staatsminister im Kanzleramt, Rolf Schwanitz, dafür ein, insbesondere die Förderung des Mittelstandes in den neuen Ländern auf hohem Niveau fortzusetzen.Noch reiche die schwache Eigenkapitalbasis vieler der heute 530 000 ostdeutschen Unternehmen nicht aus, um dringend nötige Neuinvestitionen zu finanzieren.Hinzu kämen Ertrags- und Liquiditätsrückschläge durch schleppendes Zahlungsverhalten oder die steigenden Zahlungsausfälle in Verbindung mit Konkursen.Allein 1998 seien bei Konkursen offene Forderungen in Höhe von 39,3 Mrd.DM angemeldet worden.Während sich die Banken in Form von Grundschulden oder ähnlichen Sicherheiten schadlos hielten, hätten vor allem die Zuliefererer die Hauptlast der Forderungsverluste zu tragen.Verschärfend wirke sich der Preisrückgang für Gewerbeimmobilien in den neuen Ländern aus.Das ganze Ausmaß der negativen Entwicklung machte Schwanitz an einem Zahlenbeispiel deutlich.Danach mußten 1998 - so die Berechnungen des Instituts für Mittelstandsforschung - 87 000 Firmen in den neuen Ländern schließen.Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Sechstel aller Unternehmen.Wie groß der Abstand zu den alten Bundesländern noch sei, könne man auch an den Außenhandelszahlen ablesen.Der Anteil Ostdeutschlands am Export betrage lediglich sechs Prozent, sagte Schwanitz.Vor diesem Hintergrund bleibe der Solidarpakt das finanzwirtschaftliche Rückgrat für den Aufbau Ost.Die neuen Länder hätten Planungssicherheit bis zum Jahr 2004.

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