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Wirtschaft: „Der Aufschwung ist verschoben“

DIHK reduziert seine Wachstumsprognose von 0,7 auf 0,3 Prozent / Der lange Winter wirkt nach.

Berlin - Trotz einer deutlich schwächeren Dynamik dürfte die Arbeitslosigkeit in diesem Jahr weiter sinken. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet mit 250 000 zusätzlichen Arbeitsplätzen. Die eigene Wachstumsprognose korrigierte der Dachverband der Industrie- und Handelskammern dagegen von zuletzt 0,7 auf nun nur noch 0,3 Prozent. „Der Aufschwung in Deutschland ist vorerst verschoben“, fasste DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben am Donnerstag die Ergebnisse der jüngsten Konjunkturumfrage zusammen. Ursächlich dafür seien vor allem zwei Faktoren: Die Rezession in vielen Ländern Europas sowie „die ungewöhnlich schlechte Witterung“ hierzulande. Gemeint ist der lange Winter.

Das bestätigte die Bauindustrie mit Statistiken aus den ersten Jahresmonaten. Im ersten Quartal fiel der Umsatz der Baufirmen um fast zehn Prozent. Und Besserung ist nicht in Sicht, weil zuletzt im März – aktuellere Daten gibt es noch nicht – der Auftragseingang real um gut neun Prozent unter dem Vorjahresmonat lag. Allerdings hatte der diesjährige März wegen des Osterfestes auch weniger Werktage als 2012. Relativ gut liefen die Geschäfte nach wie vor im Wohnungsbau, wo auch die Zahl der Genehmigungen für dieses Jahr um gut 16 Prozent gestiegen sind. Im öffentlichen Bau und im Wirtschaftsbau ging es dagegen deutlich bergab.

Nicht unter dem Wetter, sondern unter der europäischen Finanzkrise leidet die Elektroindustrie. Insgesamt lagen die Branchenausfuhren im März mit 13 Milliarden Euro um fünf Prozent unter dem Niveau des Vorjahres, teilte der Branchenverband ZVEI mit. Die Elektroausfuhren in die Eurozone fielen um neun Prozent, weltweit lag das Exportminus nur bei drei Prozent. „Es bleibt bislang bei der asymmetrischen Entwicklung des Exportgeschäfts: Rückgängen in der Eurozone stehen Zuwächse im überwiegenden Rest der Welt gegenüber“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann. Die kräftigsten Auslandsimpulse kämen inzwischen wieder aus China. alf/dpa

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