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Wirtschaft: Der Bahnindustrie brechen die Aufträge weg

Berlin - Die deutsche Bahnindustrie hat im vergangenen Jahr einen drastischen Auftragsrückgang verzeichnet. Im Vergleich zu 2003 sei der Wert um 26 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro gesunken, sagte Friedrich Smaxwill, Präsident des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland (VDB), am Mittwoch in Berlin.

Berlin - Die deutsche Bahnindustrie hat im vergangenen Jahr einen drastischen Auftragsrückgang verzeichnet. Im Vergleich zu 2003 sei der Wert um 26 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro gesunken, sagte Friedrich Smaxwill, Präsident des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland (VDB), am Mittwoch in Berlin. Das dürfte die Umsätze in diesem Jahr um zehn bis 15 Prozent drücken. „Und das kann man eins zu eins auf die Zahl der Beschäftigten umrechnen“, sagte Smaxwill. Demnach sind in der Industrie 4000 bis 6000 Arbeitsplätze in Gefahr. Bereits im vergangenen Jahr seien 2000 Jobs weggefallen, sagte der VDB-Präsident.

Die Branche lebt immer stärker vom Auslandsgeschäft. 2004 konnten dort rückläufige Umsätze im Inland ausgeglichen werden, so dass insgesamt wieder das Niveau von insgesamt 9,9 Milliarden Euro aus dem Rekordjahr 2003 erreicht wurde. Der Export machte 4,5 Milliarden Euro aus. „Das ist die höchste jemals erreichte Exportquote für die deutsche Bahnindustrie“, sagte Smaxwill. Während die Nachfrage aus dem Ausland – mit Blick auf die Auftragseingänge im vergangenen Jahr – stabil bleibt, bricht aber das Inlandsgeschäft ein. Bei Fahrzeugen sei hier ein Rückgang der Bestellungen um 40 Prozent zu verzeichnen gewesen, sagte Smaxwill, bei der Infrastruktur um 25 Prozent. Dafür verantwortlich sind vor allem zwei Gründe: Der größte Inlandskunde – die Deutsche Bahn – hat in den vergangenen Jahren kräftig in neue Züge investiert und plant jetzt kaum noch weitere Investitionen. Und die Bundesregierung hat die Zuschüsse für das Schienennetz gekürzt.

VDB-Hauptgeschäftsführer Michael Clausecker forderte vom Bund, die Investitionen auf dem heutigen Niveau von 3,7 Milliarden Euro festzuschreiben – und kritisierte das „Gezänk zwischen dem Finanz- und dem Verkehrsministerium“ über die Mittelfristplanung als „unnötig und grotesk“. Bei der Bahn wiederum machte Clausecker noch erheblichen Investitionsbedarf aus. Das Durchschnittsalter der Regionalzüge sei lediglich von 1994 bis 2003 um zwei Jahre auf 17,2 Jahre gesunken.

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