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Wirtschaft: Der Banker-Tipp: Die Aussichten für den Dax hellen sich auf

Manchmal braucht der Börsianer Geduld, aber er sollte niemals den Kopf in den Sand stecken. Für die Zurückhaltung an den Börsen gibt es keinen Grund.

Manchmal braucht der Börsianer Geduld, aber er sollte niemals den Kopf in den Sand stecken. Für die Zurückhaltung an den Börsen gibt es keinen Grund. Im Dezember hatten wir für Januar ein Dax-Tief von 6000 Punkten für möglich gehalten. Tatsächlich gab es letzte Woche Tiefstkurse von 6050 Punkten. Nach Erreichen dieses wichtigen Unterstützungsniveaus scheint sich nun das mittelfristige Szenario aufzuhellen. Das eröffnet in den nächsten Wochen ein Kurspotenzial bis zu 6800 Punkten.

Die schwache Tendenz am deutschen Aktienmarkt der letzten Woche führen wir im Wesentlichen auf zwei Gründe zurück. Zum einen hielten sich die Anleger im Vorfeld der Rede des US-Notenbank-Chefs mit Neuengagements zurück, zum anderen hat der Karneval die Handelsaktivitäten gedämpft. Vor allem weil Greenspans Aussagen keine erneute kurzfristige Zinssenkung erwarten lassen, dümpelt das Börsengeschehen weiter vor sich hin. Einzelmeldungen wie das Sanierungskonzept von Daimler-Chrysler sowie die Abschaffung der Vorzugsaktien bei SAP haben zu keinen positiven Impulsen geführt. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an ein grundsätzliches Faktum: Auch Aktien-Analysten sind keine Börsen-Propheten. Sie haben aber allen Grund, auf die Erfahrungen der Vergangenheit zu vertrauen. Ein Blick auf die Entwicklung des Dax über mehr als 30 Jahre zeigt, dass es nach jeder Korrektur wieder kräftig nach oben ging. Ein temporäres Minus wurde mittelfristig immer wieder aufgeholt. Das Vertrauen auf eine langfristig positive Ertragsentwicklung der Aktien hat sich immer gelohnt.

Noch sind die konjunkturellen, den deutschen Aktienmarkt beeinflussenden Signale aus den USA nicht eindeutig: Der Index des Verbrauchervertrauens ist zum fünften Mal in Folge gesunken, während die Ausgaben der Verbraucher gestiegen sind. Andeutungen von Notenbankpräsident Greenspan lassen vermuten, dass die US-Wirtschaft die Talsohle noch nicht erreicht hat. Eine Rezession zeichnet sich aber mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht ab. In den nächsten Monaten wird es zu einer spürbaren Kurserholung kommen. Positiv sind die zweistellig steigenden Unternehmensgewinne, ein stabiler Euro, relativ niedrige Kapitalmarktzinsen sowie eine im zweiten Halbjahr anzunehmende Besserung der US-Konjunktur. Hinzu kommt, dass viele Aktien und hier insbesondere M-Dax-Werte ein attraktives Einstiegsniveau bieten. Gute Chancen sieht die Commerzbank bei ausgewählten Titeln aus dem Technologiebereich wie Siemens oder Zyklikern wie Linde. Vielversprechend ist auch die Versicherungsgruppe AMB, die von der Stärkung der privaten Altersvorsorge profitiert und zudem eine attraktive Dividendenrendite aufweist.

Anlegern können wir für dieses Jahr Mut machen: Die Gewinne europäischer Unternehmen dürften in diesem und im nächsten Jahr um rund 15 Prozent steigen. Dies wird auf Jahressicht dem Dax ein Kurspotenzial von rund 25 Prozent eröffnen.

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