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Wirtschaft: Der Banker-Tipp: Die Börsen bieten gute Einstiegschancen

Das Schlimmste scheint überstanden, von Euphorie sind die Aktienmärkte aber weit entfernt. Viele Anleger trauen der Bodenbildung noch nicht und halten sich mit Investitionen zurück.

Das Schlimmste scheint überstanden, von Euphorie sind die Aktienmärkte aber weit entfernt. Viele Anleger trauen der Bodenbildung noch nicht und halten sich mit Investitionen zurück. Man blickt verunsichert auf den Datenrahmen von hohem Ölpreis, Gewinnsorgen und einem wachsweichen Euro. Die Zeitungen, die noch vor einem halben Jahr die "New Economy" für die Lizenz zum "Reichwerden" hochjubelten, sind heute voll von Nachrufen auf die Technologiewerte und die "Neuen Märkte". Dies ist aus unserer Sicht eine gute Zeit, Aktien zu kaufen - getreu dem Motto "Buy on bad news", zumal sich das fundamentale Umfeld für die Börsen nicht schlecht darstellt.

In den USA spricht der Mix aus starken und schwächeren Konjunkturzahlen für eine sanfte Landung der US-Konjunktur. Damit wird sich im kommenden Jahr die Aussicht auf Leitzinssenkungen möglicherweise schneller als gedacht erfüllen. Der Ölpreis hat sich zuletzt nicht weiter erhöht. Auch wenn durch die Ereignisse im Nahen Osten eine kurzfristige Einschätzung schwierig bleibt, bestehen gute Gründe für die Annahme eines Ölpreisrückganges. Die Angst vor Gewinnrückgängen erscheint übertrieben. Die Zwischenberichte zum 3. Quartal haben in den USA Licht und Schatten gebracht. Das Ertragsniveau für 2000 dürfte nahezu unverändert Bestand haben. Für 2001 erwarten wir weitere Gewinnsteigerungen in Europa von etwa 17 Prozent und in den USA von etwa 10 Prozent. Nach der Korrektur sind die Bewertungen an den Aktienmärkten auf das niedrigste Niveau seit Anfang 1999 zurückgefallen. Im historischen Vergleich ergeben sich zwar immer noch hohe Bewertungen, doch das liegt auch am erheblich gestiegenen Anteil der Technologieaktien in den Indizes. Noch immer ist die Wachstumsdynamik im Technologiebereich deutlich höher, so dass sich tendenziell auch eine höhere Bewertung rechtfertigen lässt.

Das Erholungspotenzial der Aktienmärkte bis Jahresende sehen wir beim Dax bis zur Marke von 7500 Punkten, im Euro Stoxx 50 bei 5500 Punkten und im Dow Jones bei 11 800 Punkten. Bei Neuengagements sollte man vor allem auf Unternehmen setzen, die überdurchschnittliche Wachstumsraten aufweisen sowie über eine sehr gute Marktstellung verfügen.

Folgenden Aktien trauen wir eine deutliche Erholung zu

1. Epcos verfügt als Zulieferer für die Technologiebranche über eine exzellente Marktstellung (Nummer Eins in Europa, Nummer Drei weltweit). Die Wachstumsaussichten in den Schlüsselmärkten Telekommunikation, hier besonders der Mobilfunkbereich und Automobilelektronik schätzen wir weiterhin positiv ein. Epcos wird nach eigenen Angaben auch im nächsten Jahr ein Wachstum von 25-30 Prozent aufweisen und damit stärker als die Branche wachsen. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 20 auf den geschätzten Gewinn für 2001 ist die Aktie noch relativ günstig bewertet.

2. Oracle, das zweitgrößte Softwareunternehmen, der Welt musste Kurseinbußen von rund 35 Prozent hinnehmen. Der Marktführer im Bereich Datenverwaltung und Datenmanagement sollte von den Investitionen rund um den Internet-Commerce überproportional profitieren. Auf der aktuellen Kursbasis bei rund 30 US-Dollar erscheint uns ein Kauf für den risikobewussten Anleger als aussichtsreich.

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