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Wirtschaft: Der Bankertipp: Entspannungen bei Öl und Euro stützen die Aktienmärkte

Nach der schlechten Stimmung der Vorwochen hat sich die Lage an den Aktienmärkten in dieser Woche entspannt. Der stabilisierte Kurs des Euro und sinkende Ölpreise führten zu einer gestiegenen Anlagebereitschaft, so dass zum Beispiel der Deutsche Aktienindex (Dax) zumindest zeitweise wieder über die Marke von 6800 Punkte vorrücken konnte.

Nach der schlechten Stimmung der Vorwochen hat sich die Lage an den Aktienmärkten in dieser Woche entspannt. Der stabilisierte Kurs des Euro und sinkende Ölpreise führten zu einer gestiegenen Anlagebereitschaft, so dass zum Beispiel der Deutsche Aktienindex (Dax) zumindest zeitweise wieder über die Marke von 6800 Punkte vorrücken konnte. Für einen nachhaltigen Aufwärtstrend fehlt dem Markt aber weiterhin die Kraft. Vielmehr glich der Kursverlauf auf höherem Niveau eher einem Waschbrett mit ausgeprägten Schwankungen im Wochenverlauf.

Zum Teil dürfte dies wohl auch auf den Quartalsultimo zurückzuführen sein, der zumindest die großen Invesmtentfonds-Gesellschaften veranlasste, sich bei ihren Transaktionen zurückzuhalten. Zum anderen gibt es unverändert viele Skeptiker, die zumindest auf kurze Sicht daran zweifeln, daß die beiden Belastungsfaktoren Öl und Euro schnell in den Hintergrund treten werden. Vor allem bei der europäischen Gemeinschaftswährung wurde eine nachhaltig positivere Stimmung nicht zuletzt durch den negativen Ausgang des dänischen Referendums zur Gemeinschaftswährung verhindert.

Nach den überraschenden und bislang erfolgreichen Devisenmarktinterventionen der internationalen Notenbanken zugunsten des Euro sind die Zinssteigerungserwartungen zuletzt weiter geschrumpft. Trotz unverändert hoher Ölpreise und relativ ungünstiger Preisdaten im Euro-Raum, in Deutschland haben die Verbraucherpreise im September ein Dreijahreshoch erreicht, wird allgemein nicht mehr mit deutlich steigenden Leitzinsen gerechnet. Vor allem die sich auch für Euroland abzeichnende Wachstumsdelle im Gefolge des Kaufkraftentzuges durch höhere Ölpreise macht eine stärkere Leitzinsanhebung der europäischen Zentralbank immer unwahrscheinlicher. Wir erwarten daher in diesem Jahr nur noch einen kleinen Schritt von 25 Basispunkten auf dann 4,75 Prozent.

Wenig überzeugend war zuletzt auch der Kursverlauf der Wachstumstitel. Zwar kam es hier ebenfalls zu temporären Erholungen, insgesamt blieb uns aber die labile Marktverfassung erhalten. Besonders nach der Gewinnwarnung des US-Halbleiterproduzenten Intel sind die Aktienmärkte wohl knapp an einem größeren Kurseinbruch vorbeigekommen.

Stabilisierend wirkten sich vor allem die schon genannte Devisenmarktintervention der Notenbanken und die Freigabe eines Teils der strategischen Ölreserven in den USA aus. Offenkundig haben die Demokraten um Präsident Bill Clinton im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen kein Interesse an einem "Crash" an der Wall Street. Unabhängig von den aktuellen Unwägbarkeiten ist der mittelfristige Ausblick besonders für die europäischen Aktienmärkte jeoch weiterhin positiv.

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