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Wirtschaft: Der Berliner Energieversorger kämpft um ein stabiles Ergebnis - 99 Prozent der Berliner bleiben dem Unternehmen treu

Der Berliner Energieversorger Bewag weist für die ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wegen des anhaltenden Preisdrucks einen Rückgang des Ergebnisses vor Ertragssteuern um 37,5 Prozent auf 155 Milionen Mark aus. Trotz Wettbewerbsdynamik und Umstrukturierungsaufwand habe die Bewag, sagte Vorstandschef Dietmar Winje, ein stabiles Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erzielt.

Der Berliner Energieversorger Bewag weist für die ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wegen des anhaltenden Preisdrucks einen Rückgang des Ergebnisses vor Ertragssteuern um 37,5 Prozent auf 155 Milionen Mark aus. Trotz Wettbewerbsdynamik und Umstrukturierungsaufwand habe die Bewag, sagte Vorstandschef Dietmar Winje, ein stabiles Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erzielt. Es erhöhte sich um 32 Millionen Mark auf 280 Millionen Mark. Neben dem starken Wettbewerb am Strommarkt habe die verhaltene wirtschaftliche Entwicklung in Berlin und eine vergleichsweise warme Witterung zu geringeren Strom- und Wärmeerlösen geführt.

Der Stromabsatz nahm leicht um 1,7 Prozent zu. Dabei habe die Bewag vor allem an neue Kunden außerhalb Berlins deutlich mehr Strom abgesetzt, betonte Winje. Auch bezögen 99 Prozent der Berliner Haushalte Bewag-Strom. Die Stromerlöse gingen jedoch um 165 Millionen Mark auf 1,345 Milliarden Mark zurück. Ursache dafür waren Strompreisanpassungen für Industrie- und Gewerbekunden sowie Preisnachlässe für Haushaltskunden durch neue Strommarken. Im Wärmegeschäft sank der Absatz witterungsbedingt um 16,2 Prozent. Die Wärmeerlöse gingen um 43 Millionen Mark auf 376 Millionen Mark zurück.

Einschließlich der Stromsteuer blieben die gesamten Umsatzerlöse der Bewag mit 1,832 Milliarden Mark um 111 Millionen Mark unter dem Vorjahreswert. Dies entspricht einem Rückgang von 5,7 Prozent.

Der Personalbestand wurde zum 1. Januar um 2184 auf 6517 Mitarbeiter reduziert. Das entspricht einem Rückgang um rund 25 Prozent. Bis zum Ende des Geschäftsjahres erwarte die Bewag in Berlin einen stabilen Stromabsatz. Insgesamt rechne das Unternehmen mit einem Jahresergebnis, das die Ausschüttung einer Dividende je Aktie auf Vorjahreshöhe (1,10 Mark) erlaubt. Zu außerordentlichen Belastungen, die in den kommenden Monaten zu tragen sind, gehört die Kreditbereitstellung für den ostdeutschen Stromversorger Veag. An dem von den Eigentümern der Veag beschlossenen Milliarden-Kredit ist die Bewag (6,25 Prozent Veag-Anteile) mit 62,6 Millionen Mark beteiligt. Der Kredit werde im Sommer als fällig erwartet, sagte Winje.

Bundesweit habe das Unternehmen seine Wettbewerbsfähigkeit unter Beweis stellen können. So sei ein Stromabsatz von rund 650 Millionen Kilowattstunden bei Kunden außerhalb des "Stammgebietes" akquiriert worden.

Nach einem Beschluss des Aufsichtsrates wird das für die Kraftwerke zuständige Vorstandsmitglied Klaus Bechtold die Bewag zum 30. Juni verlassen. Der 60-Jährige ist seit 1994 Vorstand des Energieversorgers. Er wird in den Ruhestand gehen und damit nach eigenen Worten ein "Zeichen in Zeiten der Umstrukturierung" setzen.

asi

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