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Wirtschaft: Der Chemiekonzern will mit Expansion sein Kerngeschäft stärken

Der Chemiekonzern Bayer verändert seine Konzernzusammensetzung und schließt dabei für Teilbereiche auch Allianzen nicht aus. Der Vorstandsvorsitzende der Bayer AG in Leverkusen, Manfred Schneider, kündigte die Übernahme des Polyolgeschäfts des US-Unternehmens Lyondell für 2,45 Milliarden Dollar an.

Der Chemiekonzern Bayer verändert seine Konzernzusammensetzung und schließt dabei für Teilbereiche auch Allianzen nicht aus. Der Vorstandsvorsitzende der Bayer AG in Leverkusen, Manfred Schneider, kündigte die Übernahme des Polyolgeschäfts des US-Unternehmens Lyondell für 2,45 Milliarden Dollar an. Außerdem gehe die Suche nach Partnern im Life-Science-Bereich, zu dem die Sparten Gesundheit und Landwirtschaft gehören, unvermindert weiter: "Wenn sich die passende Gelegenheit bietet, werden wir auch auf diesem Gebiet zugreifen."

Bayer konzentriere sich auf seine Kerngeschäfte, so Schneider weiter. In den kommenden Wochen soll der Großteil der 11 000 Werkswohnungen an die THS Treuhandstelle für Bergmannswohnstätten verkauft werden. Bayer werde sich mittelfristig auch von den restlichen 30 Prozent an der Film-Tochter Agfa-Geavert trennen. In der Sparte Gesundheit sollen die Pharma-Produktions- und Vertriebskosten um 360 Millionen Euro bis 2002 sinken. Ein Drittel der Pharmaprodukte würden nicht mehr selbst hergestellt und die Zahl der Produktionsstätten von 23 auf 16 reduziert.

Bayer ist nach den Worten von Schneider aus eigener Kraft in der Lage, sich auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. "Ich schließe eine Übernahme aus", sagte der Konzernchef. Bayer verfüge mit seinen vier Arbeitsgebieten über eine breite Basis, während bei bisherigen Übernahmen zumeist nur eine Sparte von Interesse gewesen sei. Die Strukturänderungen würden zu steigenden Erträgen führen.

In den ersten neun Monaten 1999 sank das Betriebsergebnis des Konzerns bereinigt um Agfa um sechs Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Gründe seien die um 21 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro gestiegenen Forschungsausgaben und auch höhere Rohstoffpreise. Der Konzerngewinn kletterte durch Sondereffekte um 80 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Der Umsatz wuchs bereinigt um 4,5 Prozent auf 18,7 Milliarden Euro. Hohe Umsatzzuwächse wurden mit plus 24 Prozent in Asien, Australien und Afrika erzielt. "Die Asienkrise scheint überwunden zu sein," sagte Schneider.

Wie alle Chemiekonzerne hatte Bayer 1999 mit dem Preisverfall für chemische Produkte und steigenden Rohstoffpreisen zu kämpfen. Weil der Leverkusener Konzern nicht im Öl- und Gasgeschäft tätig ist, konnte Bayer diese Einflüsse jedoch nicht wie etwa der Konkurrent BASF mit steigenden Rohölpreisen wieder gut machen.

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