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Wirtschaft: "Der Dax steigt noch auf 450 000 Punkte"

Heiko Thieme stellt sich bei der Landesbank den AnlegernVON DANIEL RHEE-PIENING BERLIN.Verschrien ist er als Daueroptimist, aber damit kann er ganz offensichtlich leben: Heiko Thieme präsentierte sich am Mittwochabend auf Einladung der Landesbank (LBB) wieder einmal in Berlin.

Heiko Thieme stellt sich bei der Landesbank den AnlegernVON DANIEL RHEE-PIENING BERLIN.Verschrien ist er als Daueroptimist, aber damit kann er ganz offensichtlich leben: Heiko Thieme präsentierte sich am Mittwochabend auf Einladung der Landesbank (LBB) wieder einmal in Berlin.Die Zuhörer waren begeistert, und der ein oder andere mag so manchen interessanten Tip mitgenommen haben.Thiemes erste provokante These ließ nicht lange auf sich warten: In den nächsten 100 Jahren steigt der Dax auf 450 000 Punkte.Nicht wenige zweifelten das an.Doch Thieme ist vorsichtig.Als kurzzeitige Aussicht gab es für die Zuhörer auch einen Dämpfer: Der Anstieg, den die Börsianer an den deutschen Aktienmärkten in den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres erlebt haben, werde sich sicherlich nicht so weiter fortsetzen.Mit Rückschlägen sei durchaus zu rechnen.Auch ein Dax von 3500 Punkten sei denkbar, aber dann gelte es nachzukaufen.Keinesfalls dürfe man dann den Kopf verlieren.Aber immerhin: "Kohl gewinnt im September die Bundestagswahlen, sonst haben sie falsch gewählt", so der Börsianer.Und auch in Amerika wird sich wenig ändern."Wir werden noch drei Jahre Bill Clinton als Präsidenten haben, mit allen Eskapaden, die man sich vorstellen kann." In Amerika werde der Aufschwung anhalten und zum längsten in der Nachkriegsgeschichte werden.Grundsätzlich weise die Börse aber nur nach oben.Dies gelte besonders für Deutschland."Mit der Eingliederung der neuen Länder werden wir größer, besser und wohlhabender sein", so Thieme."Wir konnten nie so viel erreichen wie heute, das ist die Grundlage meiner Zuversicht".Das Wirtschaftswachstum werde zwei bis 2,5 Prozent erreichen.Die Inflation sei als Phänomen auf die siebziger Jahre beschränkt, nur habe dies die Bundesbank noch nicht so richtig begriffen, so Thieme weiter.Zehnjährige Bundestitel würden auf absehbare Zeit nicht mit mehr als 5 Prozent verzinst werden.Was nötig sei, sei mehr Wachstum.Dies werde in Frankfurt zu wenig gesehen.Auch für den Euro ist der "Börsenguru" ausgesprochen zuversichtlich.Der Euro werde stabil und stark, sagte Thieme.Allerdings reibt er sich heftig an den Bürokraten, die drei Jahre für die Erstellung der Scheine brauchen.Und zum Schluß gibt es auch noch konkrete Anlagetips - abgestimmt auf den amerikanischen Markt.Da fallen dann Namen wie Boeing, Philipp Morris, und Mc Donalds.Für Investitionen auf dem deutschen Markt rät der Investmentmanager, Telekom bei einem Kurs von 30 DM bis 32 DM zu kaufen.Auch Lufthansa um die 30 DM ist eine Empfehlung.Deutsche Bank seien das beste Kreditinstitut der Welt, in Frankfurt wisse man dies nur noch nicht.Grundsätzlich rät Thieme einem deutschen Anleger, rund 50 Prozent der Aktien in Europa zu kaufen, davon wieder die Hälfte in Deutschland.30 Prozent sollten in den USA angelegt werden, 15 Prozent in Japan.Der Rest müßte dann weltweit verteilt werden.Doch eine Warnung darf nicht fehlen, auch wenn Thieme nicht mit dem Szenario rechnet: "Wenn China seine Währung abwertet, hätten wir ein Problem, das größer ist als jenes von 1929."

DANIEL RHEE-PIENING

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